02.06.2015 (Presseerklärung)
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nachgefragt, wann die DB-Fahrgäste mit welchen neuen Fernverkehrszügen rechnen können und wie die DB mit ausgesonderten Fernverkehrszügen umgeht.
Nach Aussage der DB sollen ab 2017 die ersten ICx geliefert werden. Die DB will dadurch einerseits ihre Fernverkehrsflotte verjüngen und andererseits den täglichen Fahrzeugmangel in Griff bekommen. Insgesamt wurden 130 Züge bestellt, die bis zum Jahre 2023 ausgeliefert werden sollen. Im langsameren IC- und Regionalverkehr sollen ab dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2015 erstmals in Deutschland aus dem Nahverkehr vertraute Doppelstockzüge eingesetzt werden. Bis 2017 werden laut Aussagen der DB 44 zusätzliche Züge die derzeitige IC-Flotte verstärken.
Dazu Matthias Gastel, MdB und bahnpolitischer Sprecher der Fraktion: „Die gute Nachricht für die Fahrgäste ist, dass endlich eine realistische Hoffnung auf neue Fernverkehrszüge besteht und die DB damit hoffentlich die für den Fahrgast nervigen Störungen und Zugausfälle durch Fahrzeugmangel und veraltetes Wagenmaterial besser in den Griff bekommt.” Die Bewertung der tatsächlichen Verbesserung des Reisekomforts fällt nicht so klar positiv aus: „Während im ICE-Verkehr endlich die Fahrradmitnahme möglich und mehr Platz für Gepäck vorhanden sein wird, leitet die DB durch die neuen Doppelstockwagen im IC-Verkehr leider auch Komfortverluste mit ein. Der Speisewagen, der heute noch auf vielen IC-Verbindungen Bestandteil ist, wird abgeschafft. Insgesamt wird es enger werden. Anders als in den neuen ICE-Zügen werden vor dem steigenden Bedarf an Gepäckstauraum, den die DB selbst auch erkannt hat, die Augen verschlossen.”
Die Anfrage der Bundestagsfraktion hat auch ans Licht gebracht, dass in den letzten 15 Jahren 433 IC-Wagen verkauft und 862 verschrottet wurden. „Das ist erschreckend vor dem Hintergrund, dass die DB, und mit ihr ihre Fahrgäste, Tag für Tag durch Zugausfälle und Störungen unter einem gravierenden Fahrzeugmangel leiden.”