13.05.2022
Im Gespräch mit DHL
Die Deutsche Post DHL hat kürzlich ihren 20.000sten elektrischen Zustelltransporter in Betrieb genommen. Ich konnte eine Gelegenheit nutzen, um mit Konzernvorstand Dr. Tobias Meyer über die Nachhaltigkeitsstrategie der Post zu sprechen.
Im Mittelpunkt standen dabei die Fahrzeuge und die Bemühungen zur stärkeren Nutzung der Transporte auf der Schiene. Ausgehend von niedrigem Niveau sind hierbei Erfolge zu verzeichnen: Nach Unternehmensangaben wurde der Anteil der per Bahn transportierten Pakete binnen 1,5 Jahren auf sechs Prozent fast verdreifacht. Gefahren werden auf 22 Verbindungen ausschließlich Ganzzüge. Zu den möglichen Relationen zählen Mannheim in den Raum Berlin und Hamburg nach München. Die Probleme wurden auch klar angesprochen: Der Transport auf der Schiene dauert zu lange und ist oftmals zu umständlich. Ziel des Unternehmens ist ein Schienenanteil von 20 Prozent. Die meisten Kunden erwarten die Zustellung am nächsten Tag. Wie ausgeprägt diese Erwartungshaltung tatsächlich ist, könnte sich bald herausstellen: DHL bietet seit kurzem auf bestimmten Relationen den Bahntransport auf Wunsch an. Das Angebot richtet sich an Privatkunden, die dafür keinen Aufschlag bezahlen, jedoch einen um bis zu einem Werktag verlängerten Laufweg akzeptieren müssen. Das Angebot besteht zunächst auf den längsten Strecken zwischen den 37 DHL-Paketzentren.
Mir ist die verstärkte Verlagerung von Paket- und Posttransporten auf die Schiene wichtig. An den Problemen, die sich dabei auftun, werden sehr konkrete (politische) Handlungsbedarfe deutlich. Daher werde ich meine Gespräche mit DHL fortführen und vertiefen.
Quellen: Gespräche mit DHL-Vertretern und TSP Background v. 12.05.2022