Bahnknoten müssen ausgebaut werden!
Anders als gefühlt schneidet die Stuttgarter S‑Bahn im bundesweiten Pünktlichkeits-Ranking gut ab. Sie belegt Platz drei von 10 deutschen S‑Bahnen. Dies ergibt eine Auswertung der Antworten auf eine Bundestagsanfrage unserer Fraktion.
Hier die Anteile der pünktlichen S‑Bahnen im bisherigen Verlauf des Jahres 2018 im Detail (wobei alle S‑Bahnen mit einer Verspätung von maximal 5:59 Minuten als pünktlich gelten): S‑Bahn Hamburg (98%), S‑Bahn Berlin (97,2%), S‑Bahn Stuttgart (96,9%), S‑Bahn Nürnberg (96,7%), S‑Bahn Mitteldeutschland (95,4%), S‑Bahn München (94,8%), S‑Bahn NRW (94,8%), S‑Bahn Hannover (94,6%), S‑Bahn Rhein-Main (92,4%), S‑Bahn Rhein-Neckar (92,4%). Die Stuttgarter S‑Bahn belegte auch schon im Vorjahr den dritten Platz, obwohl sich der Anteil der als pünktlich gewerteten Züge leicht um 0,4 Prozent verschlechtert hat. In den Hauptverkehrszeiten fahren die S‑Bahnen in den meisten Netzen, so auch in Stuttgart, mit schlechteren Pünktlichkeitswerten. In Stuttgart hat sich die S 60 (Böblingen – Renningen – Stuttgart Schwabstraße) mit einem Wert von 98,6% als die zuverlässigste Linie durchgesetzt. Am schlechtesten schnitt mit 95,8% die S 1 (Kirchheim/Teck – Herrenberg) ab.
Zentral für gute Pünktlichkeitswerte ist eine ausreichend dimensionierte und gut unterhaltene Infrastruktur. Die bestehenden Kapazitäten der Bahnknoten, sei es in Köln, Stuttgart oder den anderen Großstädten, werden den steigenden Fahrgastzahlen nicht gerecht. Der Bund muss deutlich mehr ausbauen, als bisher vorgesehen ist. Maßnahmen, die noch in der Schwebe sind, müssen unbedingt in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen werden. Pendler müssen sich endlich darauf verlassen können, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist Voraussetzung dafür.