Regionalstadtbahn Neckar-Alb: Vorplanung hinauf auf die Alb gestartet

Die Regio­nal­stadt­bahn Neckar-Alb ist eines der größ­ten Bahn­vor­ha­ben in der Metro­pol­re­gi­on Stutt­gart. Es umfasst die Land­krei­se Tübin­gen, Reut­lin­gen und Zol­lernalb mit 700.000 Einwohner/innen. Im Ziel­zu­stand wird das Netz eine Stre­cken­län­ge von 200 Kilo­me­tern auf­wei­sen. Davon wer­den nach Abschluss aller Arbei­ten 38 Kilo­me­ter neu gebaut und 137 Kilo­me­ter neu elek­tri­fi­ziert sein. Geplant sind 55 neue Sta­tio­nen. Das Pro­jekt wird schritt­wei­se umge­setzt. Die Ammer­tal­bahn zwi­schen Tübin­gen und Her­ren­berg (Land­kreis Böb­lin­gen) und die Ermstal­bahn zwi­schen Met­zin­gen und Bad Urach wur­den bereits aus­ge­baut und elek­tri­fi­ziert. Auf den bei­den Stre­cken war ich in den letz­ten Wochen gleich mehr­fach in fach­kun­di­ger Beglei­tung unter­wegs und habe mir auch das neue Stell­werk in Gsaid vor­stel­len las­sen. Nach­fol­gend wird es um den Abschnitt von Reut­lin­gen über Lich­ten­stein hin­auf nach Engs­tin­gen, gele­gen auf der Schwä­bi­schen Alb, gehen. Die Stre­cke bin ich erst kürz­lich wie­der abge­ra­delt.

Hier wird eine Stadt­bahn mit Zwei­sys­tem­fahr­zeu­gen geplant. Eine Pla­nung nach Betriebs­ord­nung Stra­ßen­bahn (Bostrab) ist ein­fa­cher, da nicht die hohen Anfor­de­run­gen des Eisen­bahn­rechts zu erfül­len sind. Der Bau der Ober­lei­tung und das Fah­ren auf engen Kur­ven machen Pla­nung, Bau und Betrieb ein­fa­cher. Die genaue Stre­cken­füh­rung liegt noch nicht fest. Sie dürf­te so aus­se­hen, dass sie vom Reut­lin­ger Haupt­bahn­hof aus­schleift und durch die Reut­lin­ger Innen­stadt (es lie­gen drei Vari­an­ten vor) und Pful­lin­gen (zwei Vari­an­ten) über Lich­ten­stein (ehe­ma­li­ge Echaz­tal­stre­cke, vier Hal­te­stel­len auf dem Gemein­de­ge­biet vor­ge­se­hen) die Honau­er Stei­ge hin­auf­führt. In Engs­tin­gen (Klein­engs­tin­gen) schließt sie an die akti­ve Bahn­stre­cke der Schwä­bi­schen Alb-Bahn an. Die Stre­cke soll in Lich­ten­stein ein­glei­sig mit den drei Kreu­zungs­bahn­hö­fen Spin­ne­rei, Unter­hau­sen und Hon­au erfol­gen. Die Stei­gung auf die Alb kann heu­te – anders als his­to­risch – ohne Zahn­rad­be­trieb erfol­gen. Die Fahr­zeu­ge müs­sen jedoch mit ver­stärk­ten Brems­sys­te­men ver­se­hen wer­den. Ange­nom­men wer­den zwi­schen Reut­lin­gen Haupt­bahn­hof und Reut­lin­gen Süd sechs Fahr­ten pro Stun­de (plus Ver­stär­ker­fahr­ten in den Haupt­ver­kehrs­zei­ten), bis Pful­lin­gen vier und bis Engs­tin­gen zwei Fahr­ten pro Stun­de und Rich­tung. Die Mach­bar­keits­stu­die ist erfolg­reich abge­schlos­sen, so dass kürz­lich die Vor­pla­nung gestar­tet wer­den konn­te. Zwi­schen Pful­lin­gen und Engs­tin­gen wird übri­gens von 5.000 Fahr­gäs­ten am Tag aus­ge­gan­gen. Ein Zeit­plan ist noch nicht abzu­se­hen.

Sie­he auch (älte­re Bei­trä­ge auf mei­ner Home­page):

https://www.matthias-gastel.de/regionales-bahnnetz-von-200-kilometer/

https://www.matthias-gastel.de/reaktivierung-pfullingen-engstingen-geht-in-planung/