“Ritter” steht für mehr als Schokolade

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22.11.2019

Firmenbesuch bei Ritter Solar

Der Name „Rit­ter“ steht im Schwa­ben­land kei­nes­wegs aus­schließ­lich für lecke­re Scho­ko­la­de, son­dern eben­so für alter­na­ti­ve Ener­gie. Im Schön­buch wer­den solar­ther­mi­sche Anla­gen gebaut.

Bei­des, näm­lich die Scho­ko­la­de und die Solar­ther­mie, hän­gen nicht nur fami­li­är zusam­men. Nach­dem 1986 die Atom­ka­ta­stro­phe von Tscher­no­byl auch die Hasel­nusser­ne in der Tür­kei für die Rit­ter-Sport-Scho­ko­la­de ver­strahlt hat­te, soll­te die Ener­gie­ver­sor­gung für die Scho­ko­la­den-Pro­duk­ti­on umge­stellt wer­den. Doch für den Wär­me­be­darf gab es kei­ne Kom­plett­sys­te­me für Son­nen­kol­lek­to­ren. Damit war aus der Not eine Geschäfts­idee gebo­ren. Im Jahr 1988 wur­de die „Rit­ter Ener­gie- und Umwelt­tech­nik GmbH“ gegrün­det. Haupt­ge­sell­schaf­ter sind bis heu­te die bei­den Geschwis­ter, die Scho­ko­la­den­fa­bri­kan­ten Alfred T. Rit­ter und Mar­li Hop­pe-Rit­ter. Das Unter­neh­men beschäf­tigt 185 Men­schen. Neben sola­ren Wär­me­sys­te­men, die als kom­plet­te Sys­tem­lö­sun­gen ange­bo­ten wer­den, bie­tet das Unter­neh­men auch Holz­pel­let- und Gas­brenn­wert­sys­te­me. Der Haupt­fo­kus liegt auf „öko­lo­gi­schem Hei­zen mit Solar­ther­mie in Ver­bin­dung mit ergän­zen­den Ener­gie­quel­len“ (so heißt es auf der Rit­ter-Home­page). Vier Jah­re nach der Unter­neh­mens­grün­dung kam der ers­te Flach­kol­lek­tor für die sola­re Warm­was­ser­er­zeu­gung auf den Markt. Das Unter­neh­men ist auf Wär­me­an­la­gen für Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser spe­zia­li­siert. Mit „Rit­ter XL Solar“ wer­den jedoch auch Groß­an­la­gen für Wär­me­net­ze, Pro­zess­wär­me, sola­res Hei­zen und Küh­len ange­bo­ten. So wur­de im Jahr 2016 Deutsch­lands größ­te Solar­ther­mie­an­la­ge gebaut, die mit einer Kol­lek­tor­flä­che von über 8.000 Qua­drat­me­ter das Wär­me­netz der Stadt­wer­ke Senf­ten­berg speist. Für sei­ne Fas­sa­den­kol­lek­to­ren erhielt das Unter­neh­men schon Design-Prei­se. Einen Inno­va­ti­ons­preis erhielt das Unter­neh­men für einen Wär­me­spei­cher, der in Teil­stü­cke zer­legt in Bestands­ge­bäu­de ein­ge­baut wer­den kann. In unse­ren Brei­ten kann Dank eines Solar­kol­lek­tors für sechs bis acht Mona­te im Jahr voll­stän­dig auf Öl, Gas oder ande­re Ener­gie­trä­ger ver­zich­tet wer­den. Aufs Jahr gese­hen kann mehr als die Hälf­te der Wär­me­en­er­gie solar erzeugt wer­den.

Rit­ter Solar koope­riert mit über 700 Hand­wer­kern, über die der Ver­trieb, der auf Deutsch­land beschränkt ist, läuft. Etwa 150 bis 200 die­ser Hand­werks­be­trie­be besit­zen eine Ser­vice­zu­las­sung von Rit­ter.