26.02.2023
Unternehmensbesuch bei „RoboMotion“
Demnächst steht die 20-Jahre-Feier an. An sich ist das nichts Ungewöhnliches. Bei einem Unternehmen, das sich auf Roboter-Technik spezialisiert hat aber vielleicht doch. Ich habe, gemeinsam mit zwei grünen Mitgliedern, „RoboMotion“ an seinem Firmensitz in Leinfelden-Echterdingen besucht.
Das Unternehmen entwickelt, konstruiert und programmiert Automatisierungslösungen für komplexe Materialflüsse. Während zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung Roboter weit überwiegend in der Automobilindustrie zum Einsatz kamen, sind RoboMotion-Kunden häufig in der Nahrungsmittelbranche (bspw. bei Herstellern von Schokolade oder Wurstprodukten) zuhause. Der Schwerpunkt liegt auf der Programmierung von Robotern, wobei inzwischen auch mit der (zugekauften) Hardware gehandelt wird. Für seine Entwicklungsarbeit und seine Ideen hatte das damalige Start-Up im Jahr 2007 den Deutschen Gründerpreis erhalten. Im Jahr 2013 folgte ein zweiter Platz beim Innovationspreis des Landkreises Esslingen für einen Robotergreifer zum Verpacken von Konsumgütern, die dabei so eng im Karton platziert werden, dass wenig Luft transportiert wird. Die Roboter montieren, verpacken und bereiten Waren für den Transport vor. Vor fünf Jahren wurde ein zweites Unternehmen gegründet, das sich auf Lagerlogistik spezialisiert. Mit speziell konstruierter Greifertechnik werden Kartons unterschiedlichster Größe und unterschiedlichsten Gewichts auf Paletten gestapelt oder nach Bedarf aus Hochregalen heraus sortiert.
Das Unternehmen „RoboMotion“ beschäftigt inzwischen 35 Mitarbeitende, davon zwei Auszubildende im Mechatronik-Beruf. Es wird Wert auf die enge Kooperation zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen gelegt. So sind meist auch mehrere studentische Mitarbeitende bei Robomotion und dem Startup im Einsatz. Dennoch ist die Gewinnung von Fachkräften nicht immer einfach, wie uns unter anderem von Gründer und Geschäftsführer Andreas Wolf berichtet wurde. Beschäftigt werden vor allem Ingenieur*innen aus den Bereichen Elektro und Maschinenbau.
Bei einem Rundgang durch das Unternehmen konnten wir einen Roboter bei der „Arbeit“ sehen. Dieser befüllte Regale und Paletten mit Kartons voller Konservendosen.
Wir kamen auch auf ethische Fragen zu sprechen. Angesichts des Arbeitskräftemangels allerorts ist der Einsatz von Robotern für die Verrichtung einiger „einfacher“ Aufgaben sicherlich kaum als problematisch anzusehen. In der Pflege von Menschen hingegen oder auch in militärischen Bereichen muss der Einsatz viel kritischer gesehen werden. Hier ist „RoboMotion“ aber auch nicht tätig.