Verkehrspolitik beeinflusst Wahlentscheidungen
Der gesellschaftliche Rückhalt für eine Verkehrswende nimmt Fahrt auf: 54 Prozent der Menschen in Deutschland fordern eine auf Fußgänger und Radfahrende ausgerichtete Verkehrspolitik und die Reduzierung von Autos in den Städten.
Dies ist das Ergebnis einer Studie (mehr dazu ganz unten). Demnach erwarten sich diejenigen, die weniger Autos in den Städten haben wollen, davon vor allem eine bessere Lebensqualität (79%) und einen Beitrag zum Klimaschutz (78%). Auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit (52%) und die Gewinnung von Flächen für andere Nutzungen wie Spielangebote für Kinder (51%) spielen eine Rolle.
Für 46 Prozent der Befragten ist das Verkehrsthema so wichtig, dass es Wahlentscheidungen beeinflussen kann. In einer Betrachtung nach Parteipräferenzen liegen die Anhängerinnen und Anhänger der Grünen weit vorne. Von ihnen erachten 65 Prozent die Verkehrspolitik als wichtig. Auch bei Personen mit anderen Parteipräferenzen spielt die Verkehrspolitik überwiegend eine so wichtige Rolle, dass dadurch Wahlentscheidungen beeinflusst werden: SPD 55%, FDP 53%, Linke 53%, CDU/CSU 48% und AfD 35%. Von denjenigen, die zuletzt die AfD gewählt hatten, findet genau die Hälfte die Verkehrspolitik so unwichtig, dass sie die Wahlentscheidung nicht beeinflussen würde.
Für die Verkehrswende hin zu weniger Autos in den Städten setzen die Befragten vor allem auf den öffentlichen Nahverkehr und das Fahrrad. Auf keinen Fall auf ein eigenes Auto verzichten wollten 35 Prozent der Befragten. Am größten ist die grundsätzliche Bereitschaft zum Verzicht auf ein eigenes Auto, wenn der öffentliche Nahverkehr entsprechend attraktiv ist, bei den Grünen (32 Prozent). Die Bereitschaft wächst unter weiteren Bedingungen, wenn beispielsweise im Bedarfsfall auf ein anderes Auto zurückgegriffen werden kann (Carsharing usw.). Am geringsten ist die Bereitschaft zum Verzicht bei denen, die AfD, CDU/CSU und FDP gewählt haben.
Umfragen wie diese bestärken uns, weiterhin aktiv für die Verkehrswende mit einer deutlichen Stärkung von Bahn, Bus und Radverkehr und für Städte mit weniger Autos einzutreten!
Die Umfrage wurde von mobilde.de in Auftrag gegeben. Es handelt sich um eine Plattform für den An- und Verkauf von Pkw, Motorrädern und Nutzfahrzeugen. Die Befragung wurde durch YouGov im Februar 2020 unter etwas mehr als 2.000 Personen durchgeführt.