Rückhalt für Verkehrswende

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11.03.2020

Verkehrspolitik beeinflusst Wahlentscheidungen

Der gesell­schaft­li­che Rück­halt für eine Ver­kehrs­wen­de nimmt Fahrt auf: 54 Pro­zent der Men­schen in Deutsch­land for­dern eine auf Fuß­gän­ger und Rad­fah­ren­de aus­ge­rich­te­te Ver­kehrs­po­li­tik und die Redu­zie­rung von Autos in den Städ­ten.

Dies ist das Ergeb­nis einer Stu­die (mehr dazu ganz unten). Dem­nach erwar­ten sich die­je­ni­gen, die weni­ger Autos in den Städ­ten haben wol­len, davon vor allem eine bes­se­re Lebens­qua­li­tät (79%) und einen Bei­trag zum Kli­ma­schutz (78%). Auch die Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­si­cher­heit (52%) und die Gewin­nung von Flä­chen für ande­re Nut­zun­gen wie Spiel­an­ge­bo­te für Kin­der (51%) spie­len eine Rol­le.

Für 46 Pro­zent der Befrag­ten ist das Ver­kehrs­the­ma so wich­tig, dass es Wahl­ent­schei­dun­gen beein­flus­sen kann. In einer Betrach­tung nach Par­tei­prä­fe­ren­zen lie­gen die Anhän­ge­rin­nen und Anhän­ger der Grü­nen weit vor­ne. Von ihnen erach­ten 65 Pro­zent die Ver­kehrs­po­li­tik als wich­tig. Auch bei Per­so­nen mit ande­ren Par­tei­prä­fe­ren­zen spielt die Ver­kehrs­po­li­tik über­wie­gend eine so wich­ti­ge Rol­le, dass dadurch Wahl­ent­schei­dun­gen beein­flusst wer­den: SPD 55%, FDP 53%, Lin­ke 53%, CDU/CSU 48% und AfD 35%. Von den­je­ni­gen, die zuletzt die AfD gewählt hat­ten, fin­det genau die Hälf­te die Ver­kehrs­po­li­tik so unwich­tig, dass sie die Wahl­ent­schei­dung nicht beein­flus­sen wür­de.

Für die Ver­kehrs­wen­de hin zu weni­ger Autos in den Städ­ten set­zen die Befrag­ten vor allem auf den öffent­li­chen Nah­ver­kehr und das Fahr­rad. Auf kei­nen Fall auf ein eige­nes Auto ver­zich­ten woll­ten 35 Pro­zent der Befrag­ten. Am größ­ten ist die grund­sätz­li­che Bereit­schaft zum Ver­zicht auf ein eige­nes Auto, wenn der öffent­li­che Nah­ver­kehr ent­spre­chend attrak­tiv ist, bei den Grü­nen (32 Pro­zent). Die Bereit­schaft wächst unter wei­te­ren Bedin­gun­gen, wenn bei­spiels­wei­se im Bedarfs­fall auf ein ande­res Auto zurück­ge­grif­fen wer­den kann (Car­sha­ring usw.). Am gerings­ten ist die Bereit­schaft zum Ver­zicht bei denen, die AfD, CDU/CSU und FDP gewählt haben.

Umfra­gen wie die­se bestär­ken uns, wei­ter­hin aktiv für die Ver­kehrs­wen­de mit einer deut­li­chen Stär­kung von Bahn, Bus und Rad­ver­kehr und für Städ­te mit weni­ger Autos ein­zu­tre­ten!

Die Umfra­ge wur­de von mobilde.de in Auf­trag gege­ben. Es han­delt sich um eine Platt­form für den An- und Ver­kauf von Pkw, Motor­rä­dern und Nutz­fahr­zeu­gen. Die Befra­gung wur­de durch You­Gov im Febru­ar 2020 unter etwas mehr als 2.000 Per­so­nen durch­ge­führt.