Rund um Corona: Mein Blick auf eine komplexe Materie

05.03.2022

Festlegung auf einen Parlaments-Antrag

Mit der nach­fol­gen­den Text­samm­lung rund um die Coro­na­po­li­tik, ins­be­son­de­re das Imp­fen und eine mög­li­che Impf­pflicht, gebe ich Ein­bli­cke in mei­ne Ein­ho­lung von Infor­ma­tio­nen, mei­nen Pro­zess der Mei­nungs­fin­dung, mei­ne Wahr­neh­mung von öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen und den Dia­log mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. Lei­der muss ich jedoch auch auf Geschwur­bel, Dro­hun­gen und die mut­wil­li­gen Ver­dre­hun­gen von Fak­ten ein­ge­hen. Weil es mir so wich­tig ist gleich vor­ab: Auch ums Imp­fen kann es unter­schied­li­che Mei­nun­gen geben. Für eine Impf­pflicht gilt das umso mehr. Grund­la­ge eines jeden poli­ti­schen Dis­kur­ses ist einer­seits, sich Argu­men­te des Für und Wider anzu­hö­ren und sich dar­aus eine Mei­nung zu bil­den. Grund­la­ge ist aber eben­so, dass die eige­ne Mei­nung sach­lich vor­ge­tra­gen und der ande­ren Mei­nung mit Respekt begeg­net wird. Das fällt lei­der vie­len Men­schen schwer, wie die nach­fol­gen­de Auf­stel­lung von Aus­zü­gen aus Mails, die mich erreicht haben, zeigt.

Schwurb­ler-Tex­te und Zunah­me von Gewalt(androhung) im Coro­na-Kon­text (aus Mails an mich ent­nom­men)

„Die Impf­pflicht ist eine Straf­tat gegen die Mensch­lich­keit.“

„Ich per­sön­lich habe den Wunsch, dass am Ende eines sol­chen Pro­zes­ses ähn­lich gear­te­te Urtei­le gefällt wer­den, wie im ers­ten Men­schen­rechts­pro­zeß in Nürn­berg nach dem zwei­ten Welt­krieg. Möge Gott Ihrer See­le gnä­dig sein.“

„Das war der 3. WK gegen die Erd­be­völ­ke­rung … und dar­um sind Ver­glei­che Juden = heu­ti­ge Kin­der / Men­schen durch­aus zuläs­sig!“

„Scheiß Regie­rung, Scheiß Bun­des­tag, Scheiß Beam­ten­pack“

„Sei­en Sie ver­si­chert, dass Sie sich wer­den ver­ant­wor­ten müs­sen, ins­be­son­de­re wenn Sie sich in der “OK Bun­des­re­GIE­Rung” betä­ti­gen! U. A. dafür, dass Sie ein schwerst­kri­mi­nel­les Regime unter­stüt­zen, so z.B. bei der Aus­he­be­lung der Grund­rech­te mit­ge­hol­fen und ihre VERPFLILCHTUNGEN gegen­über den Deut­schen NICHT ein­ge­hal­ten haben und ledig­lich als eine Art “Volks­kam­mer­wich­te” fun­giert haben, um orga­ni­sier­ter Kri­mi­na­li­tät den Weg zu ebnen. Das wird mit “Bewäh­rungs­stra­fen” nicht mehr zu hei­len sein?!“

„Mit den Pan­de­mie-Maß­nah­men wer­den die Men­schen­rech­te, Straf­ge­set­ze und das Völ­ker­recht ver­letzt. Sie sind an dem mit gro­ßem Abstand schwers­ten inter­na­tio­nal orga­ni­sier­ten Ver­bre­chen der Mensch­heits­ge­schich­te und einem erneu­ten Mas­sen­mord betei­ligt.“

„Sie sind in der Posi­ti­on über Men­schen­le­ben mit­zu­ent­schei­den, ob ein gesun­der Mensch mit einer Sprit­ze sein Leben ver­lie­ren wird oder mit schwe­re Impf­ne­ben­fol­gen Leben muss. Mit wel­chem Recht kön­nen Sie über Men­schen­le­ben ent­schei­den, wer gibt Ihnen das Recht dazu? Das deut­sche Volk ist es nicht! Mit Ihrer Ent­schei­dung für die Impf­pflicht wer­den Sie für gesun­de Men­schen das Todes­ur­teil aus­spre­chen und dafür ver­ant­wort­lich sein!!!“

„Ich möch­te Sie nur dar­über auf­klä­ren, dass wir uns in einem noch nie dage­we­se­nem faschis­to­idem, tota­li­tä­ren Gesell­schafts­sys­tem befin­den.“

„Been­den Sie unver­züg­lich alle Pan­de­mie-Maß­nah­men, ins­be­son­de­re die Imp­fun­gen, bevor es für eine fried­li­che Lösung zu spät ist.“

„Das ist ein­deu­tig Dik­ta­tur.“

„An alle Geimpf­ten: Ihr wer­det mit Garan­tie sehr schnell an Krebs oder Herz­er­kran­kun­gen ster­ben!“

Die­se und unzäh­li­ge wei­te­re Schrei­ben, die von Ver­ach­tung gegen­über demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen und gewähl­ten Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern geprägt sind, errei­chen uns an vie­len Tagen dut­zend­fach. Lei­der sind dar­un­ter zuneh­mend auch Dro­hun­gen gegen­über Leib und Leben. Der Prä­si­dent des Gemein­de­ta­ges Baden-Würt­tem­berg, Stef­fen Jäger, berich­te­te von einer zwei­stel­li­gen Anzahl von Todes- und Gewalt­an­dro­hun­gen gegen kom­mu­na­le Man­dats- und Amts­trä­ger sowie deren Fami­li­en und Kin­der allei­ne im Janu­ar. Die­se stün­den auch im Kon­text der Coro­na-Pro­tes­te und der Mon­tags­spa­zier­gän­ge. (Quel­le: Staats­an­zei­ger 18.02.2022)

Bemer­kens­wert ist ein Schrei­ben von 27 jun­gen Bür­ger­meis­te­rin­nen und Bür­ger­meis­tern, über das „Busi­ness Insi­der“ berich­te­te. Dem­nach wür­den sich gegen ihren Berufs­stand gerich­te­te Atta­cken durch radi­ka­le Geg­ner der Coro­na-Schutz­maß­nah­men seit Dezem­ber häu­fen. Beklagt wer­den Fackel­zü­ge vor Pri­vat­woh­nun­gen bis hin zu Mord­dro­hun­gen.

Der Staat muss die­se Dro­hun­gen ver­fol­gen und sank­tio­nie­ren. Denn, gleich, wie wir in der Kom­mu­nal­ver­wal­tung oder der Lan­des- und Bun­des­po­li­tik den­ken und han­deln, wir han­deln nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen. Wir kön­nen unter­schied­li­che Mei­nun­gen haben, die es dann aber auch zu respek­tie­ren gilt. Dro­hun­gen wer­den zu kei­ner ande­ren Poli­tik füh­ren, wohl aber zu tie­fe­ren Grä­ben und womög­lich dazu, dass sich weni­ger Men­schen fin­den, die Ver­ant­wor­tung für unse­ren demo­kra­ti­schen Rechts­staat und unse­re Gesell­schaft über­neh­men wol­len.

Was ich aus­drück­lich her­vor­he­be ist, dass es auch vie­le sach­li­che Zuschrif­ten von Men­schen gibt, die ihre Mei­nung und ihre Zwei­fel an der Coro­na­po­li­tik und/oder den Impf­stof­fen aus­drü­cken. Die­sen Men­schen, ins­be­son­de­re aus mei­nem Wahl­kreis, ant­wor­te ich und gehe auf deren Argu­men­te ein, so gut ich es kann.

 

Zu den „Spa­zier­gän­gen“

Ein Poli­zei­prä­si­dent[1] beklagt: „Vor allem die soge­nann­ten Spa­zier­gän­ge belas­ten uns enorm. Weil es kei­ne Anmel­dun­gen gibt, gibt es für uns auch kei­ne Ansprech­part­ner. Wir haben also kei­ner­lei Infor­ma­tio­nen dar­über, was wann wo pas­siert. Wir müs­sen als Poli­zei immer parat sein, was nicht mit dem regu­lä­ren Dienst zu schaf­fen ist. Es braucht immer star­ke Zusatz­kräf­te, die wir aus ihrer Frei­zeit holen müs­sen.“ (…) Klar ist, ein Ver­samm­lungs­lei­ter hat auch eine Ver­ant­wor­tung. Er muss Ord­ner stel­len und dafür sor­gen, dass Auf­la­gen ein­ge­hal­ten wer­den. Die­ser demo­kra­ti­schen Ver­ant­wor­tung will sich ganz offen­sicht­lich nie­mand stel­len.“ (…) Die „Spa­zier­gän­ge“ fin­den nicht aus hei­te­rem Him­mel statt. Da steckt ja jemand dahin­ter. Es gibt Erkennt­nis­se, dass dies auch Akteu­re aus dem rech­ten Spek­trum sind.“

Zu Grenz­über­schrei­tun­gen und Gewalt­auf­ru­fen, die von den „Spa­zier­gän­gen“ und deren Umfeld aus­ge­hen, sie­he wei­ter oben.

Ange­sichts der Tat­sa­che, dass das Demons­tra­ti­ons­recht ein hohes Gut ist und selbst­ver­ständ­lich auch für Kritiker*innen der Coro­na­po­li­tik gilt fra­ge ich: Wes­halb kann eine Demons­tra­ti­on von denen, die die­se initi­ie­ren, nicht als sol­che ange­mel­det wer­den? Wes­halb wird mit „Spa­zier­gän­gen“, die in Wirk­lich­keit (im Grund­satz legi­ti­me) Demons­tra­tio­nen sind, ver­sucht, den Rechts­staat aus­zu­trick­sen? War­um fin­den sich oft kei­ne Ver­ant­wort­li­chen für die Demons­tra­tio­nen? Aber auch: Wes­halb unter­bleibt zu oft die kla­re Distan­zie­rung von Rechts­extre­mis­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Ver­harm­lo­sung von Gewalt?

 

Gedan­ken zu den Medien/“Systemmedien“

Ob “Lügenpresse”-Rufe vor dem ZDF-Haupt­stadt­stu­dio und dem SWR-Funk­haus in Stutt­gart, Pla­ka­te gegen die soge­nann­te “Sys­tem­pres­se” oder Bedro­hun­gen von Medi­en­schaf­fen­den bei Pro­tes­ten und Auf­mär­schen im Zusam­men­hang mit der Coro­na-Pan­de­mie: Die Feind­se­lig­keit gegen­über eta­blier­ten Medi­en und ihren Ver­tre­te­rin­nen ist zuneh­mend sehr prä­sent.

Bereits 2021 wur­de Deutsch­land in der inter­na­tio­na­len Rang­lis­te der Pres­se­frei­heit her­un­ter­ge­stuft – wegen der vie­len Über­grif­fe auf Coro­na-Demons­tra­tio­nen.

Ich bin sehr froh, dass wir die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en haben und hal­te die häu­fi­ge Kri­tik an der angeb­lich ein­sei­ti­gen Bericht­erstat­tung in der Coro­na-Kri­se für meist über­zo­gen. Nach mei­ner Wahr­neh­mung gibt es bei grund­le­gen­den Fra­gen, so der Not­wen­dig­keit beschrän­ken­der Maß­nah­men und der Sinn­haf­tig­keit des Imp­fens, eine weit über­wie­gen­de Einig­keit unter Fach­leu­ten. Dar­an ori­en­tiert sich die Bericht­erstat­tung. Gera­de jetzt, wäh­rend des eska­lier­ten Ukrai­ne-Kon­flikts und des Krie­ges, zeigt sich der Wert die­ser Medi­en: Bei uns infor­mie­ren die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en sach­lich und wei­ten ihre Bericht­erstat­tung wegen der hohen Bedeu­tung aus. Sie kön­nen auf ein Repor­ter-Team aus aller Welt (auch aus dem Kriegs­ge­biet) zurück­grei­fen, breit berich­ten und vie­le Stim­men zu Wort kom­men las­sen. Aktu­ell wird beson­ders deut­lich, hier zuge­spitzt dar­ge­stellt: In einem Land mit frei­er Pres­se und öffent­lich-recht­li­chen Medi­en berich­ten die­se unab­hän­gig und sorg­sam, wäh­rend in den sozia­len Medi­en lei­der häu­fig Fake News ver­brei­tet wer­den, um Ver­wir­rung zu stif­ten. In Russ­land ist es genau umge­kehrt. Dort ver­brei­ten die Medi­en, die vom Staat gesteu­ert wer­den, fal­sche Nach­rich­ten (so gebe es in der Ukrai­ne bei­spiels­wei­se über­haupt kei­nen Krieg). Wer sich in Russ­land über die wah­re Lage infor­mie­ren möch­te, muss sich die Infor­ma­tio­nen in den sozia­len Netz­wer­ken suchen. Aktu­ell wer­den in Russ­land jedoch auch die sozia­len Medi­en behin­dert.

 

Gedan­ken zur Zumut­bar­keit einer Impf­pflicht für bestimm­te Tätig­keits­fel­der

Es ist völ­lig nor­mal, dass Men­schen, die aus pri­va­ten oder beruf­li­chen Grün­den fer­ne Län­der berei­sen, sich gegen dort bestehen­de Risi­ken imp­fen las­sen. So ist dies auch bei Dienst­rei­sen. Eben­so ist es gewöhn­lich, dass in Arbeits­fel­dern, in denen bestimm­te gesund­heit­li­che Risi­ken durch Anste­ckun­gen bestehen, Imp­fun­gen von Arbeit­ge­ber­sei­te ein­ge­for­dert wer­den. Bei mir als Sozi­al­päd­ago­ge war dies auch der Fall. Der­ar­ti­ge Impf­erwar­tun­gen oder auch ‑ver­pflich­tun­gen gehö­ren zur Ver­ant­wor­tung von Arbeit­ge­bern. Die Bereit­schaft, sich dar­auf ein­zu­las­sen, ist Teil vie­ler Berufs­bil­der und muss für bestimm­te Tätig­keit erwar­tet wer­den kön­nen. Wer nicht akzep­tiert, dass bestimm­te Vor­keh­run­gen für den Selbst- und Fremd­schutz erfor­der­lich sein kön­nen, wozu auch Imp­fun­gen gehö­ren kön­nen, hat im jewei­li­gen Beruf bzw. der Tätig­keit nichts ver­lo­ren.

Impf­pflich­ten sind übri­gens kei­nes­wegs neu und kön­nen, wenn sie gut begrün­det sind, ver­fas­sungs­kon­form sein. So gibt es bei­spiels­wei­se eine Masern-Impf­pflicht für Kin­der in Kitas und Schu­len und auch für Per­so­nal in die­sen und wei­te­ren sozialen/medizinischen Ein­rich­tun­gen.

Wie vie­le Pfle­ge­kräf­te sind eigent­lich unge­impft? Eine Umfra­ge des RKI, an der rund 16 000 Ange­stell­te aus 104 Kran­ken­häu­sern teil­nah­men, ergab, dass unter Kli­nik­mit­ar­bei­tern schon Mit­te Novem­ber 92 Pro­zent gegen Covid-19 geimpft waren. Bei den Ärz­ten waren es sogar 98 Pro­zent, ähn­lich wie bei den nie­der­ge­las­se­nen Medi­zi­nern. Die kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung geht des­halb „nicht davon aus, dass es zu einer Wel­le an per­so­nel­len Aus­fäl­len kom­men wird“. FAZ v. 12.02.2022

Bene­vit, Betrei­ber von 26 Alten­pfle­ge­hei­men, berich­tet, die Impf­pflicht bereits durch­ge­setzt zu haben. Die Impf­quo­te sei von 80 auf 98 Pro­zent gestei­gert wor­den. Der Unter­neh­mens­chef wird zitiert mit den Wor­ten: „Dass es zu einer Abwan­de­rung des Per­so­nals gekom­men ist, kann ich nicht bestä­ti­gen. Im Gegen­teil: Die Stim­mung ist sehr posi­tiv, die Mit­ar­bei­ter füh­len sich siche­rer in der Arbeit.“ Quel­le: StZ v. 23.02.2022

 

Jun­ge Men­schen in der Pan­de­mie

„Die Pan­de­mie­be­kämp­fung wird auf dem Rücken der Kin­der und Jugend­li­chen aus­ge­tra­gen“. Die­ser Vor­wurf ist sehr oft zu hören. Mit die­ser Aus­sa­ge wird nicht immer das­sel­be gemeint. Die einen wol­len Ein­rich­tun­gen in jedem Fall offen hal­ten, um Bil­dung und sozia­le Kon­tak­te der Kin­der nicht zu beein­träch­ti­gen. Die ande­ren fürch­ten um die Gesund­heit der jun­gen Men­schen oder auch die der Betreu­ungs- und Lehr­kräf­te durch die Infek­ti­ons­ri­si­ken.

Der Dach­ver­band der Jugend­ge­mein­de­rä­te Baden-Würt­tem­berg spricht sich für eine all­ge­mei­ne Impf­pflicht aus. Quel­le: Staats­an­zei­ger v. 28.01.2022

Der Lan­des­schü­ler­bei­rat Baden-Würt­tem­berg spricht sich für die Bei­be­hal­tung des Prä­senz­un­ter­richts aus, zugleich aber auch für das Aus­set­zen der Prä­senz­pflicht. Quel­le: StN v. 05.02.2022

Aktu­ell sehen 32 Pro­zent der Eltern von Schul­kin­dern das Schutz­ni­veau an Schu­len als nicht aus­rei­chend an. Quel­le: Allens­bach-Umfra­ge, StZ v. 02.02.2022

Für media­les Auf­se­hen sorgt der­zeit der Auf­ruf „Wir wer­den laut“ von tau­sen­den von Schü­le­rin­nen und Schü­lern. Die­se bemän­geln das aus ihrer Sicht hohe Infek­ti­ons­ri­si­ko an Schu­len und die Gefahr, an long Covid zu erkran­ken. Der aktu­el­le „Durch­seu­chungs­plan“ sei unver­ant­wort­lich und unso­li­da­risch. Gefor­dert wer­den unter ande­rem Luft­fil­ter, kos­ten­lo­se FFP2-Mas­ken, die Reduk­ti­on von Grup­pen­grö­ßen und mehr päd­ago­gi­sches und schul­psy­cho­lo­gi­sches Per­so­nal. Eine Prä­senz­pflicht dür­fe es nicht geben. An deren Stel­le müs­se eine „Bil­dungs­pflicht“ tre­ten.

Die Situa­ti­on in den Schu­len wur­de in einem Arti­kel einer Lokal­zei­tung[2] mei­ner Regi­on gut dar­ge­stellt. Hier­für wur­den Stim­men von Lehr­kräf­ten und Schulsozialarbeiter*innen ein­ge­holt. Deut­lich war, dass das Ankom­men der Erst- und Fünftklässler*innen im neu­en schu­li­schen Umfeld durch den Pan­de­mie­be­din­gun­gen extrem erschwert wur­de. In Gesprä­chen, vor allem in Kon­flikt­si­tua­tio­nen, las­sen sich Stim­mun­gen wegen der Mas­ken schwer erken­nen. Psy­chi­sche Pro­ble­me wur­den ver­schärft. Zugleich, auch davon wur­de berich­tet, sei ein Teil der Schüler*innen im Home­of­fice auf­ge­blüht. Gera­de den Intro­ver­tier­ten kam die­se Unter­richts­form ent­ge­gen. Die Schil­de­run­gen decken sich mit mei­nen Gesprä­chen mit Schü­le­rin­nen und Schü­lern bei mei­nen Schul­be­su­chen.

Eine ande­re Lokal­zei­tung[3] mei­ner Regi­on hat sich in den Kitas umge­hört. Deut­lich wur­de, dass Erzieher*innen sich gewünscht hät­ten, dass bei einem Infek­ti­ons­aus­bruch die Ein­rich­tung geschlos­sen wer­den kann, da nicht mit Mas­ke gear­bei­tet wer­den kann und Angst um die eige­ne Gesund­heit besteht. Das Land lehnt die Schlie­ßung der Ein­rich­tun­gen aber ab, um die Betreu­ung und früh­kind­li­che Bil­dung nicht zu gefähr­den. Berich­tet wird, wie schwie­rig es oft war und ist und wie viel an Impro­vi­sa­ti­on erfor­der­lich war und ist, die Ein­rich­tun­gen bei hohem Kran­ken­stand des Per­so­nals offen zu hal­ten.

Nach­trag vom 13.03.2022: Die Sinus-Jugend­stu­die hat in einer umfang­rei­chen Befra­gung von 14- bis 17-Jäh­ri­gen auch nach dem per­sön­li­chen Befin­den in der Coro­na­zeit gefragt. Dem­nach ging es 68 Pro­zent der jun­gen Men­schen gut oder sehr gut. Ein Drit­tel waren mit ihrem Leben in der Kri­se nicht zufrie­den. Am häu­figs­ten wur­de gesagt, dass Ein­sam­keit (37 Pro­zent) und Lan­ge­wei­le (34 Pro­zent) das Leben in der Coro­na-Kri­se am stärks­ten geprägt hät­ten. Als pro­ble­ma­ti­sche Aspek­te wur­den gese­hen “Man beweg­te sich zu wenig” (69 Pro­zent), “Angst, etwas im Leben zu ver­pas­sen” und “Antriebs­lo­sig­keit” (je 65 Pro­zent).

Es ist eben nicht immer alles schwarz oder weiß, wie uns viel­fach von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern – meist in Mails an uns – sug­ge­riert wird. Wir sit­zen als Poli­tik manch­mal zwi­schen allen Stüh­len und müs­sen mit stark gegen­sätz­li­chen Erwar­tun­gen umge­hen.

Mit der psy­cho­lo­gi­schen Bera­tungs­stel­le sprach ich in einem öffent­li­chen Video­for­mat über die sozia­le Arbeit in der Pan­de­mie und vor allem über die Pro­ble­me für jun­ge Men­schen: https://www.matthias-gastel.de/soziale-arbeit-in-der-pandemie/

Mit einer Kin­der- und Jugend­psych­ia­ter der Fil­der­kli­nik sprach ich über die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Maß­nah­men auf jun­ge Men­schen: https://www.matthias-gastel.de/besuch-in-der-filderklinik‑2/

Mit der Kul­tus­mi­nis­te­rin des Lan­des Baden-Würt­tem­berg und dem Mit­glied des Lan­des­schü­ler­ra­tes, Johan­nes Brand, bot ich eine öffent­li­che Video­kon­fe­renz an, um über Coro­na-Maß­nah­men an Schu­len zu dis­ku­tie­ren: https://www.matthias-gastel.de/start-ins-neue-schuljahr/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=okologische-mobilitat-oktober-2020_12

 

Mei­ne Kri­tik an der Coro­na-Poli­tik

Auch wenn ich die wesent­li­chen Grund­zü­ge der Coro­na-Poli­tik von Bund und Län­dern unter­stüt­ze, weil für mich in einer Pan­de­mie­zeit der Schutz der Gesund­heit der Men­schen einen beson­ders hohen Stel­len­wert hat, so habe ich doch auch Kri­tik. Hier will ich gar nicht weit zurück schau­en auf die Anfän­ge, als Kitas, Schu­len und Spiel­plät­ze geschlos­sen waren, was im Rück­blick falsch war. Spä­ter wur­de deut­lich stär­ker auf die Belan­ge der Kin­der und Jugend­li­chen geach­tet und auf gene­rel­le, vor­sorg­li­che Schlie­ßun­gen der genann­ten Insti­tu­tio­nen ver­zich­tet. Was aber über die inzwi­schen fast zwei Jah­re der Pan­de­mie­be­kämp­fung lei­der unver­än­dert geblie­ben ist, das ist die Unzu­ver­läs­sig­keit und Kurz­fris­tig­keit sowie schlech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on von Maß­nah­men. So war und ist bei­spiels­wei­se die Ver­kür­zung des Gene­se­nen­sta­tus auf drei Mona­te zu kurz­fris­tig, ohne Kom­mu­ni­ka­ti­on und ohne aus­rei­chen­de fach­li­che Begrün­dung erfolgt. Ein sol­ches Vor­ge­hen wirkt will­kür­lich und zer­stört Ver­trau­en in die Poli­tik. Ich teil­te auch nicht die – inzwi­schen revi­dier­te – Mei­nung des baden-würt­tem­ber­gi­schen Minis­ter­prä­si­den­ten, dass Locke­run­gen von Beschrän­kun­gen vor Ostern kein The­ma sein dürf­ten. Wenn der­zeit kei­ne Über­las­tung des Gesund­heits­we­sens zu befürch­ten ist, dann muss die Ange­mes­sen­heit der Maß­nah­men hin­ter­fragt wer­den. Wenn die Kon­takt­nach­ver­fol­gung in der Gas­tro­no­mie über­wie­gend Auf­wand ver­ur­sacht, jedoch kaum einen Nut­zen bringt, dann hät­te die­se schon frü­her abge­schafft wer­den müs­sen.

Ten­den­zi­ell stel­le ich fest, dass die Poli­tik zu lang­sam reagiert: Maß­nah­men zum Gesund­heits­schutz kom­men spät, wenn sich die pan­de­mi­sche Lage ver­schärft und sie wer­den zu spät gelo­ckert, wenn dies pan­de­misch ver­tret­bar und damit ver­fas­sungs­recht­lich gebo­ten ist.

 

Das Imp­fen bleibt wei­ter sinn­voll

Imp­fen hilft, so die viel­fa­che Mei­nung aus der Fach­welt, kaum mehr vor einer Über­tra­gung der Infek­ti­on. Sie half und hilft wei­ter­hin jedoch, das Risi­ko schwe­rer Erkran­kun­gen zu redu­zie­ren.

Dies hat­te ich hier aus­führ­lich zusam­men getra­gen: https://www.matthias-gastel.de/stimmen-zum-impfen/

Da ich immer wie­der auch Stel­lung­nah­men derer lese, die dem Imp­fen all­ge­mein oder im kon­kre­ten Fall von Coro­na (womög­lich) eher skep­tisch gegen­über­ste­hen, ver­wei­se ich noch auf die „Hand­rei­chung zum Dis­kurs über eine SARS-CoV-2-Impf­pflicht“ von der Gesell­schaft Anthro­po­so­phi­scher Ärz­tin­nen und Ärz­te: Die­se bezeich­nen die bis­he­ri­ge Impf­stra­te­gie als erfolg­reich. Die mit einer Infek­ti­on ver­bun­de­nen Risi­ken schwe­rer Erkran­kun­gen wür­den zwar auch bei der Omi­kron-Vari­an­te redu­ziert, die „Zeit der gro­ßen Impf­wir­kung“ lie­ge aber bereits hin­ter uns, wes­halb eine Impf­pflicht nicht ver­tret­bar sei. Eine risi­ko­ad­ap­tier­te Impf­stra­te­gie kön­ne jedoch hel­fen, auf dem Weg in die Ende­mie schwe­re Erkran­kun­gen und eine Über­las­tung des Gesund­heits­sys­tems zu ver­mei­den.

 

Ver­fas­sungs­recht

Wir haben uns in der Frak­ti­on selbst­ver­ständ­lich auch mit vie­len ver­fas­sungs­recht­li­chen Fra­gen rund um eine mög­li­che Impf­pflicht befasst. Hier­zu hat­ten wir Ver­fas­sungs­recht­ler zu Gast, die uns die hohen Hür­den auf­zeig­ten.

Ein ande­rer Jurist, Ste­phan Rixen, Pro­fes­sor für Öffent­li­ches Recht und Mit­glied im Ethik­rat:

„Es gibt ganz am Anfang des Grund­ge­set­zes in Arti­kel 2 das Grund­recht auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit. Aller­dings darf der Staat in nahe­zu alle Grund­rech­te ein­grei­fen. Dazu muss er natür­lich in dem übli­chen Ver­fah­ren ein Gesetz erlas­sen, und er muss gute, ver­fas­sungs­recht­lich akzep­ta­ble Grün­de für eine Impf­pflicht haben. Wir wis­sen aus der Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Grund­ge­set­zes, dass sich die Müt­ter und Väter unse­rer Ver­fas­sung über die Impf­pflicht Gedan­ken gemacht haben und kei­ne gene­rel­len Ein­wän­de hat­ten.“

„Zunächst ein­mal braucht es ein Ziel, das klar defi­niert sein muss. Zum Bei­spiel den Schutz der Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Gesund­heits­we­sens, was indi­rekt bedeu­tet, dass Gefah­ren für Leib und Leben abge­wen­det wer­den sol­len. Das Mit­tel, um die­ses Ziel zu errei­chen, muss über­haupt geeig­net sein, und es darf auch kein mil­de­res Mit­tel geben. Und außer­dem muss das Gesetz ange­mes­sen sein, es darf also nicht zu völ­lig unzu­mut­ba­ren Belas­tun­gen füh­ren.“

 

Allg. Impf­pflicht

Wir sind bis­lang noch in jede neue Wel­le unvor­be­rei­tet hin­ein gestol­pert. Immer gab es lan­ge Dis­kus­sio­nen, bis (zu spät) gehan­delt wur­de, um die Gesund­heit der Men­schen – auf mal mehr und mal weni­ger ange­mes­se­ne Wei­se – zu schüt­zen. Eine höhe­re Impf­quo­te wäre mal eine erfreu­li­che Aus­nah­me, denn damit wären wir gut vor­be­rei­tet. Wir könn­ten uns ver­mut­lich so man­che Dis­kus­sio­nen um Schlie­ßun­gen und Beschrän­kun­gen erspa­ren und vie­le Men­schen­le­ben ret­ten. Bis­lang sind in Deutsch­land bereits weit über 100.000 Men­schen an (und mit) Coro­na gestor­ben[4]. Ich will und wer­de mich nicht dar­an gewöh­nen, dass wir das ein­fach so zulas­sen.

 

Gesetz­ent­wurf „Ver­pflich­ten­de Impf­be­ra­tung und Impf­pflicht ab 50 Jah­ren“

Der Gesetz­ent­wurf, dem ich mich ange­schlos­sen habe, wur­de von Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus den Frak­tio­nen von Grü­nen, SPD und FDP erar­bei­tet. Er sieht die Ein­füh­rung einer ver­pflich­ten­den Impf­be­ra­tung für Erwach­se­ne und eine Impf­pflicht ab 50 Jah­ren unter Vor­be­halt einer erneu­ten Bestä­ti­gung durch das Par­la­ment vor. Wer Voll­jäh­rig, aber nicht geimpft ist, muss ein Auf­klä­rungs­ge­spräch über die Coro­na-Schutz­imp­fung nach­wei­sen. Bera­ten wer­den kann man dort, wo im Anschluss eine frei­wil­li­ge Imp­fung vor­ge­nom­men wer­den kann. Ab dem 15. Sep­tem­ber kann der Bun­des­tag auf Grund­la­ge der dann aktu­el­len Pan­de­mie­la­ge, der erreich­ten Impf­quo­te und der wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se über die dann domi­nie­ren­de Virus-Vari­an­te und die ver­füg­ba­ren (ange­pass­ten?) Impf­stof­fe über eine Impf­pflicht für Men­schen ab 50 Jah­ren ent­schei­den. Sinn und Zweck ist die gute Auf­klä­rung über die Imp­fung, über die viel zu vie­le Fake News kur­sie­ren, und die Erhö­hung der Impf­quo­te, um den Schutz der vul­ner­ablen Per­so­nen­grup­pen vor schwe­ren Krank­heits­ver­läu­fen zu ver­bes­sern und die Über­las­tung des Gesund­heits­we­sens zu ver­mei­den. Mit die­ser Vor­ge­hens­wei­se soll ver­mie­den wer­den, dass wir auch in den drit­ten Coro­na-Herbst und ‑Win­ter unvor­be­rei­tet hin­ein­stol­pern und dann wie­der Maß­nah­men ergrei­fen müs­sen, die weni­ger mil­de sind als die­ser hier beschrie­be­ne Weg.

 

Stim­men aus der Fach­welt zur Imp­fung und zur Impf­pflicht

Der Deut­sche Ethik-Rat spricht sich mehr­heit­lich für eine all­ge­mei­ne Impf­pflicht aus. Die Vor­sit­zen­de, die Medi­zi­ne­rin Ale­na Buyx, die auch schon für ein lan­ges Gespräch in unse­rer Frak­ti­on war, ergänz­te, dass hier­für flan­kie­ren­de Maß­nah­men erfor­der­lich sei­en. So müs­se es eine sehr gute Impf­in­fra­struk­tur geben und eine ziel­grup­pen­ori­en­tier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on.[5] Dies hal­te ich durch den Gesetz­ent­wurf, den ich unter­stüt­ze, für gege­ben.

Das von der Lan­des­re­gie­rung Baden-Würt­tem­berg ein­ge­setz­te „Bür­ger­fo­rum Coro­na“ spricht sich nach Bera­tun­gen mit einer Viel­zahl von Fach­leu­ten und Betrof­fe­nen mehr­heit­lich für eine all­ge­mei­ne Impf­pflicht und gegen 2G-Rege­lun­gen aus. Dies geht aus dem Abschluss­be­richt vor, den die Grup­pe aus 55 Bür­ge­rin­nen und Bür­gern vor­ge­legt hat. Im Febru­ar 2021 hat­te die Bera­tungs­grup­pe eine Impf­pflicht noch klar abge­lehnt.

Der Lun­gen­fach­arzt Cihan Celik (Kli­ni­kum Darm­stadt, Ober­arzt auf der Covid-Iso­lier­sta­ti­on) ver­weist dar­auf, dass sich Infek­ti­ons­zah­len und Krank­heits­last bereits in der Del­ta-Wel­le aus­ein­an­der ent­wi­ckelt hät­ten. Die­ser Effekt habe sich durch Omi­kron ver­stärkt. Der Haupt­grund dafür sei die stei­gen­de Immu­ni­sie­rung der Gesell­schaft durch die Geimpf­ten. Die schwers­ten Krank­heits­ver­läu­fe gebe es nach wie vor bei den Unge­impf­ten. Quel­le: Inter­view in FAZ v. 20.02.2022

Die Chef­ärz­tin des Insti­tuts für Kran­ken­haus­hy­gie­ne und Mikro­bio­lo­gie der Stif­tung Mathi­as-Spi­tal in Rhei­ne beschreibt die Gefahr als groß, im Herbst wie­der schlecht vor­be­rei­tet zu sein und ver­weist auf die Impflü­cke der ab 60-Jäh­ri­gen. Quel­le: Eben­falls FAZ v. 20.02.2022, aber ande­rer Arti­kel

Im Pfle­ge­be­reich, in dem die Beschäf­tig­ten die mög­li­chen Fol­gen von Coro­na-Erkran­kun­gen – aber auch mög­li­che nega­ti­ve Impf-Fol­gen von mehr als vor­über­ge­hen­der Dau­er – am bes­ten ken­nen, war die Impf­quo­te schon lan­ge vor der Ent­schei­dung für eine ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impf­pflicht weit über­durch­schnitt­lich hoch. Die­se Tat­sa­che betrach­te ich eben­falls als kla­res State­ment.

Das Risi­ko anhal­ten­der nega­ti­ver Impf­fol­gen wird von den meis­ten Fach­leu­ten für gering gehal­ten. Seit Beginn der Impf­kam­pa­gne wur­den Maß­nah­men ergrif­fen, um die­se Risi­ken zu ver­rin­gern: Es wird kaum mehr Astra­ze­ne­ca geimpft, die Impf­auf­klä­rung wur­de ver­bes­sert (u. a. Abra­ten von Sport an den Tagen nach der Imp­fung) und es wird nicht mehr in Blut­ge­fä­ße gespritzt (Aspi­ra­ti­on).

Ich ver­wei­se noch­mal auf die­se Stim­men aus der Fach­welt: https://www.matthias-gastel.de/stimmen-zum-impfen/

Wer Zwei­fel an den mRNA-Impf­stof­fen hat, kann inzwi­schen auf einen zuge­las­se­nen „kon­ven­tio­nel­len“ Impf­stoff zurück­grei­fen.

Jüngst mach­te eine Aus­wer­tung der BKK Pro­Vi­ta die Run­de. Sie hat­te von „erheb­li­chen Auf­fäl­lig­kei­ten“ durch eine hohe Anzahl von Ver­dachts­fäl­len an Neben­wir­kun­gen auf sich auf­merk­sam gemacht. Der BKK-Dach­ver­band distan­zier­te sich von die­ser Dar­stel­lung eben­so wie der Ver­band nie­der­ge­las­se­ner Ärz­te. Es wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass in die­ser Sta­tis­tik auch Impf­re­ak­tio­nen wie leich­te Schwel­lun­gen, Rötun­gen und kör­per­li­che Schwä­che ent­hal­ten sei. Ich habe die BKK Pro­Vi­ta ange­schrie­ben und um Auf­klä­rung gebe­ten. Eine Ant­wort habe ich nicht erhal­ten. Aller­dings hat­te die BKK Pro­Vi­ta sel­ber dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ihre Aus­wer­tung kei­ne Bewer­tung zulas­se, da man sich die Daten erst genau­er anschau­en müs­se. Genau dies hat das Paul-Ehr­lich-Insti­tut zuge­sagt. Die BKK Pro­Vi­ta hat inzwi­schen ihre Aus­wer­tung von ihrer Home­page ent­fernt und sich vom Ver­ant­wort­li­chen für die Aus­wer­tung bzw. deren Ver­öf­fent­li­chung distan­ziert.

 

Mei­nungs­bil­dung für eine demo­kra­ti­sche Ent­schei­dung

Man kann davon aus­ge­hen, dass jede Abge­ord­ne­te und jeder Abge­ord­ne­te sich vor der Ent­schei­dung über eine mög­li­che Impf­pflicht gut infor­miert und sorg­fäl­tig eine eige­ne Mei­nung gebil­det hat bzw. gebil­det haben wird. Ange­sichts von täg­lich bis zu 100 E‑Mails und zahl­rei­cher Gesprä­che mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus dem eige­nen Wahl­kreis wur­den wir alle über Mona­te hin­weg mit den unter­schied­li­chen Mei­nun­gen, Erwar­tun­gen und Befürch­tun­gen rund ums Imp­fen kon­fron­tiert und haben uns damit aus­ein­an­der gesetzt. So habe auch ich Tag für Tag Mails von Men­schen gele­sen, die eine Impf­pflicht oder häu­fig auch das Imp­fen gegen Coro­na an sich ableh­nen, mich mit den Argu­men­ten befasst und in Form von Ant­wor­ten damit aus­ein­an­der gesetzt. Auch Papie­re von Ärz­tin­nen und Ärz­ten, die ihre kri­ti­sche Hal­tung aus­führ­lich begrün­det haben, habe ich gele­sen. Im Gesund­heits­aus­schuss gab es mehr­fach Anhö­run­gen[6] mit unter­schied­lichs­ten Fach­leu­ten, die aus den Frak­tio­nen vor­ge­schla­gen wor­den waren. Als Frak­ti­on hat­ten wir inter­ne Fach­ge­sprä­che durch­ge­führt, so Ende Janu­ar mit zwei Medi­zi­ne­rin­nen und zwei Ver­fas­sungs­recht­lern. Dabei ging es ums Imp­fen und eine mög­li­che Impf­pflicht. Im Mit­tel­punkt stan­den die Wirk­sam­keit des Imp­fens, Risi­ken durch lang­fris­ti­ge Neben­wir­kun­gen und die ver­fas­sungs­recht­li­chen Hür­den für eine Impf­pflicht. Hin­zu­wei­sen ist dar­auf, dass mei­ner Frak­ti­on auch fünf Ärz­tin­nen und Ärz­te ange­hö­ren, die in die Fach­sze­ne hin­ein ver­netzt sind und mit denen ich oft über unter­schied­li­che Aspek­te der Pan­de­mie­be­kämp­fung gespro­chen habe.

Das Für und Wider dürf­te uns Par­la­men­ta­rie­rin­nen und Par­la­men­ta­ri­ern bes­tens bekannt sein. Dar­aus müs­sen sich aber nicht iden­ti­sche Rück­schlüs­se und Mei­nun­gen erge­ben. Denn wir müs­sen Argu­men­te die dafür und die dage­gen spre­chen (kön­nen) indi­vi­du­ell bewer­ten und gewich­ten – und kön­nen dann fun­diert zu unter­schied­li­chen Mei­nun­gen gelan­gen. Jemand, die oder der für die Impf­pflicht stimmt, muss also nicht bes­ser infor­miert sein als die Per­son, die dage­gen stimmt – und umge­kehrt. Jede und jeder kann schließ­lich nach eige­nem Wis­sen und Gewis­sen abstim­men. Es gibt (außer viel­leicht bei der AfD, die aus der Debat­te eine par­tei­po­li­ti­sche Fra­ge gemacht hat, um sich zu pro­fi­lie­ren) kei­ner­lei Druck, für einen bestimm­ten der ver­schie­de­nen aus der Mit­te des Par­la­ments ent­wi­ckel­ten Gesetz­ent­wür­fe zu stim­men. Wir Abge­ord­ne­te, ins­be­son­de­re die aus den drei Regie­rungs­frak­tio­nen (da es kei­ne „Regie­rungs­mei­nung“ und kei­ne Frak­ti­ons­emp­feh­lun­gen gibt), kön­nen völ­lig frei nach eige­nem Wis­sen und Gewis­sen abstim­men. Die Abstim­mung erfolgt also in höchs­ten Maße demo­kra­tisch und wird als sol­che – unab­hän­gig vom der­zeit offe­nen Aus­gang – zu akzep­tie­ren sein.

 

Bei­trä­ge von Kritiker*innen

Selbst­ver­ständ­lich lese ich auch Bei­trä­ge von Kritiker*innen der Coro­na­po­li­tik und Fach­leu­ten, die einer Impf­pflicht skep­tisch gegen­über ste­hen und/oder die Auf­he­bung eini­ger oder auch aller Maß­nah­men for­dern (sie­he dazu auch mei­ne Aus­füh­run­gen oben). Ein Bei­spiel ist das Papier „Leben mit Covid“ des Lun­gen­fach­arz­tes Dr. Tho­mas Vos­haar und wei­te­rer Autoren. Sie sagen aus, dass sich eine Her­den­im­mu­ni­tät nicht errei­chen las­se und vie­le Regeln, so Mas­ken­pflicht im Frei­en oder die Ver­kür­zung des Gene­se­nen­sta­tus, nicht begrün­den lie­ßen. Ziel müs­se sein, „vor allem vul­nerable Grup­pen zu schüt­zen“ und eine Über­las­tung des Gesund­heits­we­sens zu ver­mei­den. Ich kann das Papier in wei­ten Tei­len nach­voll­zie­hen. Aus mei­ner Sicht lei­det es manch­mal unter For­mu­lie­run­gen jen­seits der Fach­lich­keit, wenn bei­spiels­wei­se die Müll­ber­ge durch die Schnell­tests ange­führt wer­den (von Medi­zi­nern und Aero­sol­for­schern erwar­te ich ande­re, näm­lich fach­li­che Argu­men­te) oder ande­ren Fach­leu­ten indi­rekt eine ideo­lo­gi­sche Güter­ab­wä­gung vor­ge­wor­fen wird. Eine sol­che wird näm­lich genau dann nicht getrof­fen, wenn geschrie­ben wird, „Obers­tes Ziel der Maß­nah­men soll­te sein, ein mög­lichst nor­ma­les Leben zu garan­tie­ren.“ Wie an ande­rer Stel­le bereits aus­ge­führt, müs­sen Grund­rech­te immer sorg­fäl­tig abge­wo­gen wer­den. Dazu gehört dann auch das auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit, wozu auch der Schutz vor dem Virus zäh­len kann. Auch die Tat­sa­che, dass einer der acht Mit­un­ter­zeich­ner schon durch nach­weis­lich fal­sche Berech­nung zu Stick­oxi­den in der Luft auf­ge­fal­len ist, erhöht nicht die Glaub­wür­dig­keit der The­sen.

Kri­ti­ke­rin­nen und Kri­ti­ker der Coro­na-Poli­tik hät­ten viel­fach die Chan­ce gehabt, sich in mei­ne Ver­an­stal­tun­gen ein­zu­brin­gen. Ich hat­te mehr­fach zu öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen mit Fach­leu­ten unter ande­rem aus der Medi­zin ein­ge­la­den. Nicht ein ein­zi­ges Mal hat jemand mit grund­le­gen­der Kri­tik an der Coro­na-Poli­tik teil­ge­nom­men. Auch in mei­nen regel­mä­ßi­gen Sprech­stun­den kamen nur extrem sel­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern mit ent­spre­chen­der Kri­tik. Ich bedau­re, dass die­se so sel­ten auf Gesprächs­an­ge­bo­te reagie­ren.

Hier ist noch­mal anzu­mer­ken, dass eine sorg­fäl­ti­ge Mei­nungs­bil­dung immer über die Aus­ein­an­der­set­zung mit ver­schie­de­nen Mei­nun­gen erfol­gen muss. Ich war und bin sehr dar­auf bedacht, die­ses Prin­zip zu beach­ten. Lei­der stel­le ich in Tei­len unse­rer Gesell­schaft jedoch ein ande­res Vor­ge­hen fest, dass näm­lich eine Mei­nung ein­ge­nom­men wird und dann im Netz nach Bestä­ti­gung dafür gesucht wird.

 

Ver­kür­zung des Gene­se­nen­sta­tus

Das RKI hat auf Grund­la­ge der aus sei­ner Sicht aus­rei­chend beleg­ten neu­en wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se für die bekann­te Ent­schei­dung gesorgt. Ich hat­te dies mehr­fach in mei­ner Frak­ti­on ange­spro­chen und kri­ti­siert, dass es kei­ne aus­rei­chen­de fach­li­che Erklä­rung und kei­ne Über­gangs­re­ge­lung gege­ben hat. Dar­über, ob sich die Ent­schei­dung wis­sen­schaft­lich hal­ten lässt, gehen die Ein­schät­zun­gen aus­ein­an­der. Sie­he https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/immunschutz-genesen-geimpft-101.html Gene­se­ne kön­nen zwar bes­ser vor einer neu­en Infek­ti­on geschützt sein als Geimpf­te, dafür kann aber der Schutz kür­zer andau­ern als durch eine Imp­fung. So eine der Ein­schät­zun­gen.

 

Vom Grund­recht auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit

Häu­fig wird die­ses als Argu­ment gegen eine Impf­pflicht ins Feld geführt. So ein­fach ist das aber nicht. Denn die­ses Grund­recht kann in einer Pan­de­mie auch den Schutz durch den Staat vor ver­meid­ba­ren Infek­ti­ons­ri­si­ken umfas­sen. Ich bei­spiels­wei­se möch­te nicht Teil einer „Durch­seu­chung“ mit allen Risi­ken unkon­trol­lier­ter Krank­heits­aus­brei­tun­gen wer­den, son­dern mich schüt­zen und geschützt wer­den. Einen voll­stän­di­gen Schutz kann es dabei nicht geben, das ist klar. Da sind wir bei den Abwä­gun­gen, die lei­der all­zu häu­fig von Kritiker*innen der Coro­na­po­li­tik nicht vor­ge­nom­men wer­den. Kein Grund­recht steht über dem ande­ren. „Frei­heit“ und „kör­per­li­che Unver­sehrt­heit“ kön­nen gera­de in einer Pan­de­mie im Wider­spruch zuein­an­der ste­hen. Frei­heit ein­schrän­ken, um Gesund­heit zu schüt­zen? Auf frei­heits­be­schrän­ken­de Maß­nah­men zum Schutz der Gesund­heit ver­zich­ten, um Frei­heit zu wah­ren? Hier immer das Augen­maß zu wah­ren ist eine wah­re Kunst.

 

Seit 2 Jah­ren im Kri­sen­mo­dus – Pro­blem für poli­ti­schen Selbst­an­spruch

Wir Grü­ne und auch ich per­sön­lich ste­hen dafür, über Legis­la­tur­pe­ri­oden hin­aus zu den­ken. Davon zeugt bei­spiels­wei­se die kon­zep­tio­nel­le Arbeit an unse­rer „Grü­nen Bahn­stra­te­gie“. Doch seit zwei Jah­ren befin­det sich die Poli­tik fast durch­ge­hend im Kri­sen­mo­dus: Corona/Maßnahmen/Impfen/Impfpflicht, Ukrai­ne, stei­gen­de Ener­gie­prei­se und eini­ges mehr zwin­gen uns, immer wie­der „Feu­er­wehr“ zu spie­len, kurz­fris­tig umzu­dis­po­nie­ren und sehr viel Zeit für zwei­fel­los wich­ti­ge Auf­ga­ben und oft auch kon­tro­ver­se poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Dis­kus­sio­nen, oft­mals in von Auf­re­gung gepräg­ter Stim­mung, zu inves­tie­ren. Das gehört zu unse­ren Auf­ga­ben. In jüngs­ter Zeit droht dar­un­ter jedoch der eige­ne Arbeits­schwer­punkt (nicht nur bei mir) ver­nach­läs­sigt zu wer­den. Der Spa­gat, sich aktu­el­ler und vor­dring­li­cher The­men zu wid­men und oft­mals auch mit hun­der­ten von Bür­ge­rin­nen- und Bür­ger­an­fra­gen umzu­ge­hen ist zwei­fels­frei erheb­lich schwie­ri­ger gewor­den. Ich ver­su­che die­sem, wie mei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen auch, mit beson­ders hohem Zeit­ein­satz an allen Wochen­ta­gen, best­mög­lich gerecht zu wer­den. Ich bit­te jedoch um Ver­ständ­nis, dass ich den­noch nicht allen Fra­gen, die auf mich ein­pras­seln, nach­ge­hen und die­se beant­wor­ten kann. In Sachen Impf­pflicht habe ich nach Mona­ten der Infor­ma­ti­on, Gesprä­chen mit unter­schied­li­chen Fach­mei­nun­gen, Bür­ger­dia­lo­gen und Dis­kus­sio­nen die für mich wesent­li­chen Fra­gen in wei­ten Tei­len beant­wor­ten kön­nen und dar­auf basie­rend eine eige­ne, per­sön­li­che Mei­nung bil­den und eine Ent­schei­dung tref­fen kön­nen, wel­chen der Gesetz­ent­wür­fe ich unter­stüt­ze.

 

„Ich wäh­le nicht mehr Grün“

Ich habe mei­ne per­sön­li­che Ent­schei­dung anhand der Fak­ten­la­ge und der weit über­wie­gen­den Ein­schät­zun­gen aus der Wis­sen­schaft getrof­fen und wer­de bis zur tat­säch­li­chen Abstim­mung über die Impf­pflicht den wei­te­ren Pan­de­mie­ver­lauf (Hos­pi­ta­li­sie­rungs­quo­te, Hand­lungs­fä­hig­keit des Gesund­heits­we­sens, wei­te­re Muta­tio­nen, Aus­blick auf die kom­men­den Mona­te etc.) beob­ach­ten, Ein­schät­zun­gen aus der Wis­sen­schaft ein­be­zie­hen und dabei auch und ganz beson­ders den Blick auf den kom­men­den Herbst und Win­ter rich­ten. Dro­hun­gen, mich nicht mehr zu wäh­len, sind für mich kein Ent­schei­dungs­fak­tor. Hier­bei ist es für mich weni­ger erheb­lich, dass wir Grü­nen als ein­zi­ge Par­tei wei­ter Mit­glie­der hin­zu­ge­win­nen und gera­de unter Grünen-Wähler*innen eine weit über­durch­schnitt­li­che Unter­stüt­zung für eine Impf­licht vor­han­den ist[7]. Denn Mehr­hei­ten kön­nen sich irren und es geht bei der Abstim­mung im Bun­des­tag um eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dung, die nicht von Stim­mun­gen, son­dern von der Fak­ten­la­ge und der per­sön­li­chen Abwä­gung der Vor- und Nach­tei­le abhän­gig gemacht wer­den soll­te.

Nach­trag vom 15.03.2022:

Wir wer­den von Mails geflu­tet. Ges­tern, Mon­tag, waren es allei­ne auf dem Haupt­ac­count mei­nes Ber­li­ner Büros 219 Mails zur Impf­pflicht. Es ist teil­wei­se gru­se­lig, was mei­ne Mit­ar­bei­te­rin und manch­mal auch ich zu lesen bekom­men. Sach­lich­keit sieht anders aus. Viel­fach wird uns Abge­ord­ne­ten Panik­ma­che rund um das Virus vor­ge­wor­fen, zugleich aber der mil­lio­nen­fa­che Tod von Geimpf­ten pro­phe­zeit. Eine Impf­pflicht wäre der direk­te Weg in den Faschis­mus und in die Dik­ta­tur. Vie­le Leu­te schi­cken uns meh­re­re Mails am Tag und vie­le Mails ent­hal­ten vor­for­mu­lier­te Text­ele­men­te, die wir alle ken­nen. Kaum jemand ermög­licht eine Zuord­nung zum Wahl­kreis, was aber das Kri­te­ri­um für die Beant­wor­tung ist. Wenn ich in die­sen Tagen mei­nen Mail­ein­gang che­cke, dann kom­me ich mir vor wie in einer Par­al­lel­welt: Ein Groß­teil der Mails bezie­hen sich der­zeit auf die Fra­ge einer mög­li­chen Impf­pflicht. Im Bekann­ten­kreis, in Gesprä­chen auf der Stra­ße oder in mei­nem Sprech­stun­den spielt die­ses The­ma kei­ne oder so gut wie kei­ne Rol­le. Wenn ich direkt ange­spro­chen wer­de, dann auch mit der Fra­ge, wann denn die Impf­pflicht end­lich käme. In einer heu­te ver­öf­fent­lich­ten wei­te­ren Umfra­ge spra­chen sich 61 Pro­zent der Bürger*innen für eine Impf­pflicht ab 18 Jah­ren aus (For­sa-Insti­tuts für das RTL/ntv-Trend­ba­ro­me­ter). Dies zeigt ein­mal mehr, dass vie­le Mails oder lau­te Demos kei­nen Hin­weis auf gesell­schaft­li­che Mehr­hei­ten geben müs­sen. Mehr­hei­ten – in Gesell­schaft und Par­la­men­ten – kön­nen sich irren. Sie tref­fen aber Ent­schei­dun­gen, die es in einer Demo­kra­tie zu respek­tie­ren gilt.

 

Die­se Tex­te sind über einen Zeit­raum von meh­re­ren Wochen ent­stan­den und wur­den nahe­zu täg­lich über­ar­bei­tet und ergänzt. Mir war und ist wich­tig, „Coro­na“ nicht auf einen oder eini­ge weni­ge Aspek­te ein­zu­en­gen, da es sich in der Inten­si­tät, in der wir als Entscheidungsträger*innen damit aus­ein­an­der set­zen müs­sen, um eine kom­ple­xe Mate­rie han­delt.

[1] Poli­zei­prä­si­dent Bern­hard Weber im Teck­bo­ten-Inter­view, 16.02.2022

[2] Nür­tin­ger Zei­tung vom 12.02.2022

[3] Teck­bo­te v. 21.01.2022

[4] Eine Ana­ly­se von For­schen­den der Uni­kli­nik der RWTH Aachen bestä­tigt, dass die meis­ten erfass­ten Ster­be­fäl­le in Zusam­men­hang mit Coro­na in Deutsch­land auf das Virus selbst zurück­zu­füh­ren sind. In 86 Pro­zent der obdu­zier­ten Fäl­le (über 1.000 Obduk­tio­nen) sei Covid-19 tat­säch­lich auch die zugrun­de lie­gen­de Todes­ur­sa­che gewe­sen. Quel­le: Fach­ma­ga­zin „The Lan­cet“; StZ v. 23.02.2022

[5] Sie­he auch Inter­view in der StZ am 19.02.2022

[6] Ich habe mich in einer sol­chen infor­miert.

[7] Sie­he bspw. ZDF-Polit­ba­ro­me­ter vom 28.01.2022 (62% Zustim­mung zu Impf­pflicht, unter Grünen-Wähler*innen 74%)