Start ins neue Schuljahr

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09.09.2021

Gespräch mit Kultusministerin Theresa Schopper

Es waren die Kin­der und Jugend­li­chen, die von den Beschrän­kun­gen in den schwie­rigs­ten Pha­sen der Pan­de­mie beson­ders stark betrof­fen waren. Zunächst waren sogar Spiel- und Bolz­plät­ze gesperrt. Das gab es spä­ter nicht mehr. Aber auch die Schul­schlie­ßun­gen blie­ben nicht ohne sozia­le Fol­gen (Ein­sam­keit) und haben dar­über hin­aus viel­fach Lern­lü­cken hin­ter­las­sen. Dar­über und wie es an den Schu­len wei­ter­ge­hen soll sprach ich in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung mit der neu­en Kul­tus­mi­nis­te­rin The­re­sa Schop­per und Johan­nes Brand, Mit­glied im Lan­des­schü­ler­bei­rat.

Die Minis­te­rin erin­ner­te an die Kin­der­stu­die des Lan­des, die beschei­nigt hat­te, dass von jün­ge­ren Kin­dern nur ein gerin­ges Infek­ti­ons­ri­si­ko aus­geht. Daher habe es auch kei­ne so durch­grei­fen­den Beschrän­kun­gen mehr gege­ben wie in der ers­ten Wel­le. Als „Game Chan­ger“ bezeich­ne­te sie das Imp­fen. Das Land för­de­re aber auch Luft­fil­ter-Gerä­te zunächst im Umfang von 70 Mil­lio­nen Euro, vor­ran­gig für schlecht belüft­ba­re Räu­me. Das Lüf­ten kön­ne durch die Tech­nik aber lei­der nicht ersetzt wer­den. Zukünf­tig sei­en Schul­schlie­ßun­gen nur noch im Aus­nah­me- und Ein­zel­fall, jedoch nicht mehr pau­schal vor­stell­bar. Von Eltern kamen eini­ge Kom­men­ta­re im Ver­an­stal­tungs-Chat, in denen die­se auf die hohen Belas­tun­gen vie­ler Fami­li­en hin­wie­sen, weil sich die Betreu­ung der Kin­der zuhau­se nicht immer gut und ein­fach habe bewerk­stel­li­gen las­sen. The­re­sa Schop­per schätz­te, dass etwa 20 bis 25 Pro­zent der Kin­der einer beson­de­ren För­de­rung auf­grund des ver­säum­ten Unter­richts bedür­fen. Bereits nach den Pfingst­fe­ri­en sei mit Pilot­pro­jek­ten unter Ein­satz von Lehr­amts­stu­die­ren­den begon­nen wor­den, Lern­rück­stän­de auf­zu­ho­len. Auch in den letz­ten bei­den Wochen der Som­mer­fe­ri­en habe es ent­spre­chen­de Ange­bo­te gege­ben. Nach den Som­mer­fe­ri­en wür­den die­se ver­stärkt anlau­fen, ins­be­son­de­re in Deutsch, Mathe und in den jewei­li­gen Pro­fil­fä­chern. Dafür wür­den zusätz­lich Lehr­kräf­te ihren Stun­den­um­fang auf­sto­cken.

Johan­nes Brand, der die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an 84 öffent­li­chen und pri­va­ten all­ge­mein bil­den­den Gym­na­si­en im Regie­rungs­be­zirk Tübin­gen ver­tritt, berich­te­te, dass im Lan­des­schü­ler­bei­rat inten­siv über das The­ma „Imp­fen“ dis­ku­tiert wor­den sei. Ein Groß­teil der Mit­glie­der unter­stüt­ze die Impf­kam­pa­gnen und die Bereit­schaft unter den Schü­le­rin­nen und Schü­lern sei groß. Wich­tig sei­en Vor­bil­der.

Ein wei­te­rer The­men­block war die Digi­ta­li­sie­rung an den Schu­len. Brand sah hier „gro­ße Sprün­ge“ – auch bei den Lehr­kräf­ten, die sich über­wie­gend sehr gut hin­ein­ge­hängt hät­ten. Die Minis­te­rin ver­wies dar­auf, dass man 70.000 Lehr­kräf­te im Rah­men des „Digi­tal­pakt Schu­le“ qua­li­fi­ziert hät­te. Eine Mut­ter lob­te die Lehr­kräf­te an den Gym­na­si­en und Real­schu­len. An den Grund­schu­len habe sich hin­ge­gen ins­ge­samt zu wenig in Sachen Digi­ta­li­sie­rung getan.

Mit dem Blick nach vor­ne nann­te Minis­te­rin Schop­per die Her­aus­for­de­run­gen für die Schu­len, denen man sich ver­stärkt stel­len müs­se: Den Bil­dungs­er­folg von der Her­kunft der Kin­der ent­kop­peln, die Inklu­si­on vor­an brin­gen und das Demo­kra­tie­ver­ständ­nis ver­bes­sern

Die­ser Bericht gibt nur einen klei­nen Aus­schnitt aus dem Gesag­ten wider.