Gespräch mit Tourismus-Gesellschaft
Da ich in dieser Legislaturperiode zusätzlich zum Verkehrsausschuss ordentliches Mitglied im Tourismusausschuss bin, kümmere ich mich auch um Tourismusfragen. Besonders am Herzen liegt mir dabei die Nachhaltigkeit. Gerade mit der Form der An- und Abreise wird ganz entscheidend über den ökologischen Fußabdruck entschieden.
Nun habe ich die „Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg“ (TMBW) in Stuttgart besucht. Dort sprach ich mit dem Geschäftsführer und dem Kommunikationsbeauftragten. Die Gesellschaft wirbt für Urlaub im Ländle und informiert insbesondere über die Reiseziele Bodensee, Schwarzwald, Schwäbische Alb und sehenswerte Städte wie Heidelberg. Besonders boomen unter anderem der Schwarzwald und der Bodensee, der allerdings im Winter noch Potentiale hat. Wir sprachen auch über den Wintersport im Schwarzwald: Der Nordschwarzwald hat sich wegen zunehmend unzuverlässiger Winterlagen längst erfolgreich touristisch umgestellt, während im Süden insbesondere rund um den Feldberg gegen die Auswirkungen der Klimakrise angekämpft und am Wintersport festgehalten wird. Die Schwäbische Alb hat durch das Biosphärengebiet deutlich gewonnen, könnte aber durch einige zusätzliche Angebote touristisch weiter zulegen. Auch der Norden des Landes hat noch Entwicklungspotentiale, die sich durch bessere Kooperationen von Regionen und Kommunen wecken lassen können. Insgesamt ist festzustellen: Bei allen Unterschieden in den Urlaubsregionen des Landes stellen diese eher Kurzreiseziele dar, bei denen Verweildauern von maximal fünf Nächten deutlich dominieren. Im Bundesvergleich steht Baden-Württemberg jedoch ganz gut da. Dies gilt auch für die Beliebtheit von Urlauben im Ländle: Schaut man sich die Verteilung der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben in Deutschland an, so steht Baden-Württemberg nach Bayern an zweiter Stelle.
Wie in anderen Branchen und Regionen auch ist der Fachkräftemangel ein riesiges Problem. Besonders relevant ist dieser in der Gastronomie, in der es vor allem an Aushilfen fehlt, die bei erhöhtem Bedarf eingesetzt werden können. Viele Urlaubsorte weisen nur noch lückenhafte Angebote auf, da Öffnungszeiten reduziert werden mussten oder nicht mehr alle Plätze bedient werden können. Dies ist auch meine Erfahrung.
Zudem waren Mobilitätsfragen Gegenstand unseres Gesprächs. Einig waren wir uns, dass Gästekarten für die Konus-Karte im Schwarzwald oder die Schwäbische AlbCard hervorragende Angebote darstellen. Wer in einem Hotel in den jeweiligen Regionen eincheckt bekommt diese automatisch ausgehändigt und kann damit den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
Weiterführende Links:
Quellen für diesen Beitrag: Das Gespräch mit der Tourismus B‑W GmbH sowie einige Zeitungsberichte, u. a. „Ist die Alb als Ferienziel im Aufwind?“, Nürtinger Zeitung v. 28.10.2022, Statistisches Bundesamt und Statistisches Landesamt