05.02.2023
TourCert berät Reiseunternehmen & Regionen
Reisen, seien sie geschäftlich oder für Zwecke des Urlaubs veranlasst, belasten häufig Klima, Umwelt und Natur. Auch soziale Fragen, so für Beschäftigte in Unterkünften ferner Länder, können sich stellen. Wer bewusst reisen möchte ist auf verlässliche Informationen angewiesen. „TourCert“ berät und begleitet Tourismusunternehmen und Destinationen bei der Umsetzung nachhaltiger Wirtschaftsweisen. Mit meiner Landtagskollegin Daniela Evert war ich bei TourCert in Stuttgart.
Die TourCert GmbH hat es sich, so die Eigenwerbung, zur Aufgabe gemacht, ökologische, soziale und ökonomische Unternehmensverantwortung im Tourismus zu fördern. Dabei geht es auch um Arbeitsbedingungen vor Ort und Menschenrechte (bspw. Ausschluss von Kinderarbeit). Wer sich zur Einhaltung der Kriterien verpflichtet, die Nachhaltigkeitsleistungen kontinuierlich verbessert und sich überprüfen lässt, bekommt dafür das international anerkannte „TourCert-Siegel“ verliehen. Geschäftsführer Marco Giraldo machte im Gespräch deutlich, dass es um „lernende Strukturen“ gehe. Damit gehe es um mehr als die einmalige Erfüllung von Kriterien. Vielmehr handle es sich um kontinuierliche (Management-)Prozesse. Die Zertifikate würden alle drei Jahre überprüft werden. Zertifiziert werden könne nur ein klar abgrenzbarer Raum oder ein solches Produkt. Ein ganzes Land könne nicht zertifiziert werden, aber beispielsweise ein Nationalpark oder ein einzelnes Hotel, nicht jedoch eine Hotelkette als Ganzes.
Gerade in Deutschland sei die Nachfrage nach Beratung und Zertifizierung groß. Positiv sei, dass ein nationales Einheitssiegel in Planung sei, das viele verschiedene Siegel ergänzen könne. Dafür dürfte sich der Deutsche Tourismusverband (DTV) verantwortlich zeigen. Vorteil sei die höhere Marktdurchdringungen und eine stärkere Kommunikation für und durch diese Auszeichnung.
Siehe zum gleichen Thema auch https://www.matthias-gastel.de/nachhaltiger-tourismus-was-koennen-zertifikate-leisten/
Foto: TourCert-Geschäftsführer Marco Giraldo (links) und Daniela Evers, Mitglied im Tourismusausschuss des Landtags Baden-Württemberg.