Transformation als riesige Herausforderung

Besuch beim Auto­zu­lie­fe­rer MAHLE

MAHLE steht wie vie­le ande­re Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer unter Trans­for­ma­ti­ons­druck. Das Unter­neh­men muss die Abhän­gig­keit vom Ver­bren­nungs­mo­tor wei­ter redu­zie­ren und sich neue Geschäfts­fel­der erschlie­ßen, um auf allen gro­ßen Fahr­zeug­märk­ten bestehen zu kön­nen. Bei einem wei­te­ren Besuch vor Ort habe ich mich in Gesprä­chen mit Füh­rungs­kräf­ten über den aktu­el­len Sach­stand infor­miert.

In Beglei­tung von Mit­glie­dern der drei grü­nen Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaf­ten „Wirt­schaft“, „Mobi­li­tät“ sowie „Ener­gie“ habe ich MAHLE in der Zen­tra­le in Stutt­gart-Bad Cannstatt besucht. In den Tagen zuvor hat­te es eini­ge Medi­en­be­rich­te über das Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men gege­ben. So wur­de über eine Ver­stän­di­gung mit der Arbeit­neh­mer­ver­tre­tung berich­tet, durch die  bis Ende 2025 die 10.500 Arbeits­plät­ze in Deutsch­land (welt­weit 72.000 Beschäf­tig­te, 12,4 Mil­li­ar­den Euro Umsatz) gesi­chert wer­den. Für die ein­zel­nen Stand­or­te sind die Ent­wick­lung von Zukunfts­kon­zep­ten sowie Wei­ter­qua­li­fi­ka­tio­nen der Beschäf­tig­ten vor­ge­se­hen. Im Gespräch erfuh­ren wir, dass für die Zeit nach 2025 nicht für jeden Stand­ort abseh­bar ist, wie es dort wei­ter­ge­hen wird.

Das Unter­neh­men erneu­er­te sei­ne Ein­schät­zung, wonach in der Elek­tro­mo­bi­li­tät ein signi­fi­kan­tes Umsatz­po­ten­ti­al lie­gen wür­de.  Beim Ther­mo­ma­nage­ment (bei E‑Autos muss nicht nur der Innen­raum gekühlt wer­den kön­nen, son­dern auch der Akku, was sich auf die Reich­wei­te aus­wirkt) ist das Umsatz­po­ten­ti­al drei­mal höher als bei Fahr­zeu­gen mit Ver­bren­nungs­mo­tor. Wei­te­re Pro­duk­te von MAHLE jen­seits von Kom­po­nen­ten für Ver­bren­nungs­mo­to­ren wie Kol­ben, mit denen das Unter­neh­men bekannt gewor­den war: Elek­tro­mo­to­ren, dar­un­ter auch sol­che, die ohne Magne­te und damit ohne sel­te­ne Erden aus­kom­men, induk­ti­ves Laden sowie E‑Bike Antrieb­sys­te­me. Die E‑Mobilität stellt bei MAHLE das am stärks­ten wach­sen­de Seg­ment dar, gleich­wohl erfor­dert es hohe Ent­wick­lungs­kos­ten in einem hart umkämpf­ten Markt

Bei allem Enga­ge­ment für alter­na­ti­ve Antrie­be, neben der E‑Mobilität eben­so für Was­ser­stoff, setzt MAHLE wei­ter­hin auch auf den Ver­bren­nungs­mo­tor. Wir erfuh­ren vor Ort: Ver­dient wird das Geld noch immer im tra­di­tio­nel­len Markt. Inves­tiert wird hin­ge­gen am meis­ten in die Zukunfts­märk­te alter­na­ti­ver Antrie­be. Die Trans­for­ma­ti­on an den ver­schie­de­nen Stand­or­ten stellt für das Unter­neh­men aus drei Grün­den einen Kraft­akt dar:

  1. Steu­ern, Arbeits­kos­ten und Ener­gie­prei­se als Stand­ort­fak­to­ren.
  2. Mark­t­hoch­lauf im Zusam­men­hang mit alter­na­ti­ven Antrie­ben, für die weni­ger Kom­po­nen­ten benö­tigt wer­den als für die Ver­bren­ner-Tech­no­lo­gie; har­ter Wett­be­werb mit neu­en Play­ern sowie Insour­cing bei den Auto­bau­ern.
  3. Von Poli­tik, (neu­en) Play­ern (wie Tes­la) und Märk­ten getrie­be­ne Rück­gän­ge bei Ver­bren­nungs­mo­to­ren, inten­si­ver Wett­be­werb um klei­ner wer­den­de Markt­an­tei­le.

Quel­len: Stutt­gar­ter Zei­tung v. 19.07.2023 und v. 10.08.2023 sowie Weser-Kurier v. 6.08.2023

Links zu eini­gen mei­ner frü­he­ren Besu­che bei MAHLE: