Die Kraft aus dem Hinterrad
Fast jedes beliebige Fahrrad je nach Bedarf nachträglich oder für besondere Anlässe schnell mal zum E‑Bike umfunktionieren? Eine Idee der Firma Aden in Wernau am Neckar macht es möglich.
Entwicklungsingenieur Matthias Pitterle (links im Bild) und Geschäftsführer Patric Lang haben mir die Technik, die ab dem kommenden Jahr in Serie gefertigt werden soll, erklärt. Das Prinzip: Ein jederzeit ansteckbarer und abnehmbarer Motor treibt über einen 400 Gramm leichten Zahnkranz aus Spezialkunststoff, der fest an die Speichen geklemmt wird, das Hinterrad an. Der Akku kann im Rucksack mitgeführt oder am Rahmen festgeschnallt werden. Was bislang überwiegend für Fahrten in schwierigem Gelände gedacht (z. B. Downhill) und daher mit besonders leistungsfähigen Motoren mit 2,5 kW ausgestattet ist, soll nun auch für Alltagsradelnde straßenverkehrsrechtskonform ausgestaltet werden.
Da sich ein Fahrradsicherheitsexperte kürzlich sehr kritisch zu Nachrüstsets geäußert hat, habe ich auch diesen Aspekt angesprochen. Die Kritik lautete: Durch den Motor würden die Bauteile und die Rahmen der meist schon etwas älteren, vielleicht bereits mit nicht unbedingt sichtbaren Mängeln behaftete Räder deutlich stärker belastet. Dadurch erhöhe sich das Risiko, dass Lenker, Rahmen oder Gabel brechen. Die Vertreter der Firma Aden entgegneten, dass das Antriebssystem bereits seit fünf Jahren intensiv erprobt werde und es keine Schäden gegeben habe.
Bei einer kleinen Spritztour testete ich eines der Räder zum Abschluss meines Firmenbesuchs aus – und hatte meinen Spaß.