26.08.2022
Von Binnenschifffahrt und Schleusenausbau
Der Fraktionsvorsitzende im Landtag, Andreas Schwarz, hat zu seiner Sommertour auf dem Neckar eingeladen. Vom Hafen Stuttgart fuhren wir in den Plochinger Hafen. Mit an Bord waren unter anderem auch Verkehrsminister Winne Hermann, Staatsekretärin Petra Olschowski, die Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr, mein MdB-Kollege Sebastian Schäfer sowie die beiden Hafen-Direktoren Carsten Strähle und Gerhard Straub, zudem Vertreter von Logistikunternehmen, Kommunen und Regionalverband Stuttgart.
Unser Thema war die Binnenschifffahrt und speziell die Schifffahrt auf dem Neckar. Die letzten Wochen waren wegen des Niedrigwassers auf dem Rhein sehr schwierig. Auf dem Neckar gab es zwar nicht zu wenig Wasser, da dieses von den 27 Staustufen auf den 200 Kilometern der schiffbaren Länge zurück gehalten werden kann. Jedoch kommen die meisten Neckarschiffe über den Rhein und fahren über den Rhein weiter. Das Problem in der Neckarschifffahrt liegt in der Unsicherheit, wie es mit den alten und für größere Schiffe zu kurzen Schleusen weiter geht. Das Land hat sich klar zum Ausbau bekannt und der Bund im Grundsatz ebenso. Doch unklar bleiben Finanzierung und Zeitplan. Der Bundesverkehrsminister will die Sanierung und die Verlängerung der Schleusen (Bundeswasserstraße!) für die immer häufiger 135 Meter langen Schiffe (derzeitige Maximallänge 110 Meter) hinten anstellen. Ein Vorschlag des Landes lautet, dass jeweils pro Schleuse erstmal immer nur eine Schleusenkammer saniert und dafür zugleich auch verlängert wird.
Wir sind als Grüne überzeugt davon, dass wir zur Verlagerung von Güterverkehren weg von der Straße (Verkehrsanteil bei über 70 Prozent!) Schiene UND Wasserstraßen brauchen. Zumal das Binnenschiff das einzige Transportmittel darstellt, dessen Infrastruktur noch erhebliche freie Kapazitäten aufweist.
Zahlen, Daten und Fakten
Der Neckar überwindet auf seiner schiffbaren Länge von 201 Kilometer (Plochingen – Mannheim) einen Höhenunterschied von 161 Metern.
Der Hafen Stuttgart wird in der Rechtsform einer GmbH geführt und ist eine Beteiligungsgesellschaft der Landeshauptstadt. Alle Hafengrundstücke befinden sich im Eigentum der Gesellschaft und werden den privaten Unternehmen unbebaut vermietet, die diese dann nach eigenen Bedürfnissen bebauen.
Der Hafen Plochingen wird von über 40 Gesellschaftern, u. a. der Stadt Plochingen, getragen ist ebenfalls trimodal aufgebaut. Dies bedeutet, dass hier Bundeswasserstraße, Schiene (7,5 Kilometer Gleisnetz) und Straße zusammen kommen. Der Neckar kann rund um die Uhr befahren werden. Umgeschlagen wird vor allem Schrott. Von hier aus wird der Flughafen mit Kerosin beliefert (Schiff/Lkw).