Gespräche mit Rollifahrern
In den letzten Tagen war ich mit Rollifahrern mit verschiedenen Zügen unterwegs bzw. traf mich mit ihnen an Bahnhöfen zu Mobilitäts-Gesprächen. Zielbahnhöfe bzw. Treffpunkte waren der Bahnhof Friedrichstraße in Berlin sowie die Bahnhöfe in Besigheim und in Sachsenheim, beide im Landkreis Ludwigsburg gelegen.
In Berlin stand die hohe Abhängigkeit von Menschen mit Gehbehinderung von funktionierenden Aufzügen im Vordergrund. Ich verweise auf das Video, das hierbei entstanden ist: https://www.youtube.com/watch?v=DlUjpb9dEOc
Im Landkreis Ludwigsburg war ich, begleitet durch Erwin, der auf seinen Rollstuhl angewiesen ist, und Max Bleif von der Landesarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik der Grünen Baden-Württemberg, an den Bahnhöfen in Besigheim (Bahnstrecke Stuttgart – Heilbronn) und Sachsenheim (Bahnstrecke nach Pforzheim). Beide Bahnhöfe sind nicht stufenfrei. Menschen wie Erwin haben kaum eine Chance, auf den Bahnsteig zu gelangen. In Sachsenheim ist noch dazu der Bahnsteig deutlich zu niedrig. Beide Bahnhöfe verfügen auch über kein Blindenleitsystem. Für beide Bahnhöfe ist meines Wissens kein Umbau geplant. In Sachsenheim traf ich mich mit einem weiteren Rollifahrer zum Gespräch.
Wenngleich in den letzten Jahren vielerorts viel erreicht wurde: Es gibt noch immer zu viele Bahnhöfe, die nicht barrierefrei sind. Notwendige Umbaumaßnahmen müssen energischer angepackt, besser finanziert und schneller umgesetzt werden!
Zahlen zur Barrierefreiheit:
- Die Deutsche Bahn betreibt bundesweit 5.400 Bahnhöfe (inkl. Stationen)
- 84% sind stufenfei (Baden-Württemberg: 89%)
- 64% weisen eine „optimierte Bahnsteighöhe“ auf
- 58% der Bahnsteige verfügen über taktile Leitsysteme