24.01.2016
Gespräche am Flughafen Basel und bei Südbadenbus
Kürzlich war ich auf Einladung von Josha Frei, MdL, verkehrspolitisch in Basel und im Landkreis Lörrach unterwegs. Wir besuchten den EuroAirport Basel und die DB-Tochter Südbadenbus. Abends war ich Referent auf einer gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum“.
Der Flughafen Basel weist mehrere Besonderheiten auf. Die größte dürfte die Tatsache sein, dass er sich – anders als sein Name es vermuten lässt – vollständig auf französischem Boden befindet. Weltweit einmalig ist, dass ein Flughafen von zwei Staaten (Schweiz und Frankreich) gemeinsam betrieben wird. Aus Südbaden werden Vertreter in den Verwaltungsrat entsandt, allerdings ohne Stimmrecht. Aus französischer Sicht ist der EuroAirport ein Regionalflughafen, was von Schweizer Seite aus anders gesehen wird. Mit zuletzt sieben Millionen Fluggästen im Jahr 2015 (6,5 Millionen im Vorjahr) wächst der Flughafen deutlich. Die Abfertigungskapazitäten sind nach Einschätzung der Betreiber am Limit angekommen. Wie auch an anderen Flughäfen steigt die Anzahl der Flugbewegungen unterdurchschnittlich. Der Grund hier wie dort ist, dass die Flugzeuge immer größer werden und die Auslastung der Maschinen steigt. Der Anteil von 20 Prozent an Geschäftsreisenden gilt als vergleichsweise hoch. EasyJet hat einen Marktanteil von 57 Prozent. Angeflogen werden überwiegend europäische Ziele wie London, Berlin und Amsterdam.
Für einen mittelgroßen Flughafen bestehen verhältnismäßig lange tägliche Betriebszeiten. Zwischen 5 Uhr (Landungen von Linienflügen) bzw. 6 Uhr morgens und Mitternacht darf geflogen werden. Knapp jede zehnte Flugbewegung findet zwischen 22 und 6 Uhr statt. Die Geschäftsleitung sieht dennoch eine „recht hohe Akzeptanz“ des Flughafens in der Bevölkerung. Es werden lärmabhängige Start- und Landegebühren sowie ein Zuschlag für Flüge in Tagesrandlagen erhoben.
Der Flughafenbetreiber erstellt jährliche Umweltberichte. Darin werden überwiegend Fakten, so zu Passagier- und Flugzahlen und dem Energieverbrauch (ohne den Flugverkehr) sowie umgesetzte Umweltschutzmaßnahmen dargestellt. Umweltziele werden nicht gesetzt.
Weiter ging es zu Südbadenbus nach Schopfheim (Landkreis Lörrach). Die Tochter von DB Regio ist in acht Landkreises zwischen Französischer Grenze, Schweizer Grenze und der westlichen Bodenseeregion tätig. Unter den 132 Buslinien befinden sich auch einige grenzüberschreitende. 41 Millionen Fahrgäste pro Jahr wurden zuletzt gezählt. Eine der Linien führt zum Feldberg und gilt nicht nur wegen der Launen der Witterung als sehr problematisch. Denn auch nach der Fertigstellung des umstrittenen Parkhauses für Skitouristen ist die Straße (eine Bundesstraße!) nach wie vor regelmäßig zugeparkt. Immer wieder bleibt der Bus stecken.
Auch das Thema „Barrierefreiheit“ bleibt eine große Herausforderung und wird bis zum Jahr 2021, wie es das Personenbeförderungsgesetz vorschreibt, nicht an allen Haltestellen umzusetzen sein. Busseitig hingegen wird kein Problem gesehen. Die Erfahrungen mit Niederflurbussen sind überwiegend positiv.
In Sachen Elektromobilität hingegen fehlen noch Erfahrungen. Viele der Linien gelten dafür als zu langlaufend, andere führen in topografisch anspruchsvolle Schwarzwaldregionen.
Mit dem E‑Auto funktioniert die Mobilität hingegen schon heute recht gut. Im Elektroauto kamen wir jedenfalls zuverlässig und pünktlich zur gut besuchten Abendveranstaltung.