Auch in diesem Jahr habe ich wieder die Vesperkirche in der Nürtinger Lutherkirche besucht und bei der Essensverteilung mitgeholfen. Währenddessen boten sich viele Gelegenheiten für Gespräche. Viel los sei freitags, weil der Fisch besonders beliebt sei, sowie an Sonntagen. So wurde mir in der Vorbesprechung mitgeteilt. Ich war an einem Montag dort, einem üblicherweise eher ruhigen Wochentag in der Vesperkirche. Doch es wurden über 300 Essen verkauft. Einige Angebote waren vorzeitig ausverkauft. Gekocht wird von örtlichen Metzgereien, die sich wochenweise abwechseln. Es gibt zwei Gerichte zur Auswahl, mindestens eines ist vegetarisch.
Die Essensverteilung, der Getränkeservice und vieles mehr wird ehrenamtlich bewältigt. Jeden Tag setzt sich das Team neu zusammen. Vielfach sind es Senior*innen, die zum Helfen kommen. Häufig kommen kleine Gruppen junger Leute, beispielsweise Azubis umliegender Firmen, und helfen an einzelnen Tagen. Es mangelt nicht an Ehrenamtlichen. Ein schönes Zeichen.
Für die Gäste gibt es mehr als die Mahlzeiten. Um 13 Uhr gibt es einen kurzen geistigen Impuls und ein Lied wird gesungen. Geboten werden auch Dienstleistungen wie einen Friseur, der stark nachgefragt war. Zudem gab es Fußpflege, Migrationsberatung (rund 40 Prozent der Gäste kommen aus der Ukraine) und die Hospizgruppe präsentierte sich im Eingangsbereich. Geplant ist noch eine Digitalberatung. Hinzu kommt ein tägliches Seelsorgeangebot.
Eingeladen sind alle, unabhängig von Einkommen, Religion oder Herkunft.