Von der Theorie zur Praxis: Spannende Wochen im Bundestag

Sechs Wochen durf­te ich im Bun­des­tags­bü­ro von Mat­thi­as Gastel im Rah­men eines Prak­ti­kums mit­ar­bei­ten – ein tol­les Erleb­nis!

Mein ers­ter Tag war der Frei­tag vor der ers­ten Sit­zungs­wo­che nach der Som­mer­pau­se – ein per­fek­ter Zeit­punkt, um ent­spannt anzu­kom­men. Karo­li­ne und Lars aus Mat­thi­as‘ Büro begrüß­ten mich und erklär­ten mir die ers­ten wich­ti­gen Din­ge für mein Prak­ti­kum. Nach der Abho­lung mei­nes Haus­aus­wei­ses konn­te ich mich frei im Par­la­ment bewe­gen und Lars gab mir eine Füh­rung durch den Bun­des­tag, damit ich mich nicht gleich ver­lau­fe. Beson­ders am Anfang war es trotz­dem schwer, bei den vie­len Räu­men und teil­wei­se unter­ir­di­schen Wegen den Über­blick zu behal­ten, aber es wur­de mit der Zeit ein­fa­cher.

Mei­ne ers­te Sit­zungs­wo­che war eine Haus­halts­wo­che und daher für mich etwas ent­spann­ter als die fol­gen­den Sit­zungs­wo­chen. Die Haus­halts­ver­hand­lun­gen waren zwar über die sechs Wochen hin­weg eines der zen­tra­len The­men, aber da Mat­thi­as nicht im Haus­halts­aus­schuss sitzt, ver­lief die ers­te Woche für uns etwas anders. Trotz­dem star­te­te die Woche gleich am Mon­tag mit einer Viel­zahl an Ter­mi­nen. Ich hat­te die Gele­gen­heit, den Rest des Ber­li­ner Teams ken­nen­zu­ler­nen, und wir hiel­ten unse­re ers­te gemein­sa­me Team­be­spre­chung ab, nach­dem ich bereits ein Begrü­ßungs­ge­spräch mit Mat­thi­as hat­te. Ins­ge­samt beglei­te­te ich Mat­thi­as und sein Team zu vie­len ver­schie­de­nen Ter­mi­nen, dar­un­ter Podi­ums­dis­kus­sio­nen von NABU und dem Deut­schen Ver­kehrs­fo­rum, Gesprä­che mit dem Eisen­bahn­bun­des­amt, dem Bun­des­rech­nungs­hof, der Bahn­hofs­mis­si­on, Ago­ra Ver­kehrs­wen­de, Unter­neh­mens­ver­bän­den und einer Lan­des­mi­nis­te­rin. Ich war auch zwei­mal in der Bun­des­ge­schäfts­stel­le der Eisen­bahn­ge­werk­schaft EVG dabei, wo es ein­mal um die grü­ne Bahn­stra­te­gie ging und es einen inter­es­san­ten Aus­tausch mit einer Semi­nar­grup­pe gab. Inter­es­sant war auch die Teil­nah­me an einem par­la­men­ta­ri­schen Früh­stück zum Deutsch­land­takt sowie an frak­ti­ons­in­ter­nen Run­den, wie AG Mobi­li­tät und AG Tou­ris­mus. Die­se Ein­bli­cke waren wel­che, zu denen man sonst kaum eine Gele­gen­heit bekommt.

Ich beglei­te­te Mat­thi­as auch bei Gesprä­chen mit Schul­klas­sen, die an mei­nen eige­nen Bun­des­tags­be­such mit der Schu­le erin­ner­ten. Öffent­li­chen Anhö­run­gen, Aus­schuss­sit­zun­gen und Ple­nar­sit­zun­gen durf­te ich eben­falls eini­ge Male live mit­er­le­ben. Bei Gesprä­chen des Ver­kehrs­aus­schus­ses mit der fran­zö­si­schen Bahn SNCF und dem däni­schen Ver­kehrs­aus­schuss konn­te ich ver­schie­de­ne For­men des Dol­met­schens zu ken­nen­ler­nen, die mir unter­schied­lich sinn­voll erschie­nen.

In den sit­zungs­frei­en Wochen blieb mehr Zeit für Auf­ga­ben wie Recher­chen zu ver­schie­de­nen The­men, bei­spiels­wei­se zum Deutsch­land­ti­cket, das mich wäh­rend mei­nes Prak­ti­kums immer wie­der beschäf­tig­te. Außer­dem erstell­te ich Inhal­te für die Web­site, mach­te Fotos bei Ver­an­stal­tun­gen und half bei der Auf­nah­me von Vide­os zu bahn­po­li­ti­schen The­men.

Zwei beson­de­re Ter­mi­ne in mei­ner Prak­ti­kums­zeit waren auch die Mes­sen Inno­Trans in Ber­lin und IAA in Han­no­ver, die mehr und weni­ger posi­ti­ve Sei­ten zeig­ten, aber auf jeden Fall wei­te­re span­nen­de Erfah­run­gen boten.

In mei­ner letz­ten Woche konn­te ich eine Ber­lin-Fahrt einer Jugend­grup­pe teil­wei­se beglei­ten, die vom Bun­des­pres­se­amt und dem Wahl­kreis­bü­ro orga­ni­siert wur­de, was mir wei­te­re inter­es­san­te Ein­bli­cke ver­schaff­te.

Vie­le par­la­men­ta­ri­sche Abläu­fe und Akteu­re waren mir durch mein Stu­di­um der Poli­tik­wis­sen­schaft bereits in der Theo­rie bekannt, doch das Par­la­ment so inten­siv von innen zu erle­ben, war eine beson­de­re Erfah­rung. Beson­ders beein­druckt hat mich die fach­li­che Exper­ti­se im Büro von Mat­thi­as Gastel. Für die span­nen­de und ange­neh­me Zeit möch­te ich mich herz­lich bei allen im Team bedan­ken – ich habe mich in den sehr schnell vor­über­ge­gan­ge­nen sechs Wochen sehr wohl gefühlt.