Wichtige Entscheidungen stehen an
In den nächsten Wochen und Monaten wird entschieden, WIE Stuttgart fertiggestellt wird: Gelingt es, die sehr knapp bemessenen Kapazitäten zu erhöhen? Kann abgewendet werden, dass die Züge der Gäubahn über viele Jahre nicht an den Hauptbahnhof fahren können? Wird es ein vernünftiges Notfallkonzept für die S‑Bahn geben?
Für die vom Land geforderte Ergänzungsstation wird in Kürze der Bedarfsnachweis erwartet. Mit der Station sollen zusätzliche Verkehre, insbesondere Regionalzug- und S‑Bahn-Angebote, möglich werden.
Das Land hat aus guten Gründen die Forderung vorgebracht, dass im Falle einer Realisierung des „Pfaffensteigtunnels“ (Gäubahntunnel an den Flughafen) ein 3. Und 4. Gleis zwischen Böblingen und dem Tunnelabzweig mitgedacht werden muss. Dann könnten ein Engpass beseitigt und verschiedene Verkehre entzerrt werden.
Spannend ist auch, wie auf ein kürzlich veröffentlichtes Rechtsgutachten reagiert wird. Dieses kam zum Ergebnis, dass eine (längere) Unterbrechung der Gäubahnanbindung an den Hauptbahnhof nicht Teil der vorliegenden Genehmigung sei. Es müsse ein Stilllegungs- und Freistellungsverfahren sowie ein Planänderungsverfahren geben.
Leider zeigt sich weiterhin, dass diejenigen, die „Stuttgart 21“ einst gegen alle Warnungen durchgesetzt haben, nur sehr bedingt bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. „Verantwortung“ muss bedeuten, dass Pläne, die aus einer anderen Zeit stammen, so gut wie jetzt noch möglich an die Erwartungen von heute an einen zuverlässigen und leistungsfähigen Bahnverkehr angepasst werden.