23.09.2020 (Presseerklärung)
DB plant Austausch der Züge
Die Gäubahn (Stuttgart – Singen, weiter nach Zürich) bleibt ein Thema: Neben offenen Fragen des Streckenausbaus ist noch unklar, ab wann Züge der Deutschen Bahn wieder in die Schweiz fahren können. Zur Erinnerung: Die Intercity 2‑Züge von Bombardier verfügen nicht über die hierfür erforderliche Zugsicherung und fallen außerdem immer wieder durch Störungen auf. Auf Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel legte die Deutsche Bahn nun Zahlen offen. Demnach liegt der Anteil vollständig oder auf einzelnen Streckenabschnitten ausgefallenen IC 2‑Fahrzeugen zwar nicht extrem hoch, ist zuletzt aber gestiegen. Im Jahr 2018 lag die Ausfallquote noch bei 0,6 Prozent im ersten und 1,2 Prozent im zweiten Halbjahr. 2019 fielen 1,2 bzw. 2,2 Prozent der Züge vollständig oder teilweise aus. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres waren es hingegen 2,5 Prozent. Die Gründe für die Zunahme an Ausfällen lag nach Auskunft der Deutschen Bahn jedoch nicht an der Fahrzeugtechnik, sondern an einer Streckensperrung aufgrund eines entgleisten Zuges in Horb im Januar sowie am Brand im Stuttgarter Hauptbahnhof wenige Tage später. In Kürze erwartet die Deutsche Bahn vom Eisenbahnbundesamt die Zulassung einer Verbesserung der Software an den Zügen. Der Zugbetrieb soll dadurch stabiler werden. Damit nicht nur die Züge der Schweizer Bundesbahnen, sondern auch die der Deutschen Bahn in die Schweiz fahren können, ist nach wie vor ein Wechsel auf Kiss-Züge des Herstellers Stadler vorgesehen. Diese Züge sind bereits zwischen Dresden, Berlin und Rostock im Einsatz und fahren dort nach Auskunft der DB sehr zuverlässig. Sobald die Fahrzeuge mit der für die Fahrten in die Schweiz erforderliche ETCS-Technologie ausgestattet sind, sollen die aktuell fahrenden Bombardier-Züge abgelöst werden. Dies könnte auch unterjährig, also nicht zwingend zu einer Fahrplanumstellung, geschehen. Nach Ansicht von Matthias Gastel spricht alles für den Fahrzeugwechsel: „Ich hoffe, dass der Fahrzeugwechsel bald erfolgt. Die Fahrgäste, die in die Schweiz wollen, können dann wieder stündlich ohne Umstieg in Singen durchfahren. Was dann noch fehlt ist die politische Klarheit, wie es mit dem Ausbau der Strecke weitergehen wird. Wir brauchen dringend den Ausbau in mehreren Schritten, um die Fahrzeiten verkürzen und die Anschlüsse in Stuttgart wie in Singen sichern zu können.“