04.02.2021 (Presseerklärung)
Der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, der Filderstädter Abgeordnete Matthias Gastel, erklärt zum Gutachten für den Ausbau der Gäubahn inklusive eines Tunnels an den Flughafen sowie zum Viertelstundentakt der S‑Bahn nach Filderstadt:
“Ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes Gutachten gehört nicht auf einer CDU-Veranstaltung präsentiert, sondern der Öffentlichkeit vorgelegt. Die bisher vorliegenden Ergebnisse müssen umgehend offen gelegt werden.
Der Tunnel an den Flughafen wäre verkehrlich nicht notwendig, wenn die bisherige Trasse weitergenutzt und an den zukünftigen Hauptbahnhof in Stuttgart angebunden werden würde. Für hunderte von Millionen Euro soll nun ein Problem gelöst werden, das man heute noch vermeiden könnte. Mit der Klärung der politischen Frage, ob man diesen Tunnel realisieren möchte, müssen weitere und noch drängendere verkehrliche Fragen geklärt werden. Dazu gehören zuvorderst die Ergänzungsstation, um am zukünftigen Hauptbahnhof die erforderlichen Kapazitäten für eine positive Weiterentwicklung des Bahnverkehrs zu schaffen und ein Notfallkonzept für die S‑Bahn. Die Planungen sehen vor, dass die Panoramabahn-Trasse vorbei am früheren Westbahnhof im Stuttgarter Stadtgebiet für die S‑Bahnen nicht mehr nutzbar sein soll. Über welche Strecke die S‑Bahnen auf die Filder umgeleitet werden können, wenn die Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und der Station Österfeld wegen Störungen oder Tunnelarbeiten gesperrt ist, bedarf dringend der Klärung. Mit einem Tunnel für die Fern- und Regionalzüge der Gäubahn an den Flughafen kann das Problem mit der bisherigen Mischverkehrsvariante auf der S‑Bahn-Strecke – wenn auch sehr teuer – vermieden werden. Das Projekt Stuttgart 21 beschert dem Bahnverkehr auf den Fildern und in der Region aber leider noch weitere Probleme, die gelöst werden müssen. Außerdem gilt es zu verhindern, dass die Fahrgäste der Gäubahn jahrelang nicht umsteigefrei nach Stuttgart kommen können und dem Risiko ausgesetzt werden, am Hauptbahnhof wichtige Anschlüsse zu verlieren.”
„Ich begrüße es sehr, dass die Verbandsspitze des VRS ihre Meinung geändert hat. Dies ist verschiedenen Regionalfraktionen zu verdanken, die auf den Viertelstundentakt gedrängt haben. Ab Dezember werden die Fahrgäste ein deutlich verbessertes Angebot nutzen können. Wir als Grüne arbeiten gerade an Ideen, wie sich die Taktverdichtung in möglichst optimaler Betriebsqualität umsetzen lässt.“